Division
Fenster
Marktentwicklung
Im Berichtsjahr konnte die Division Fenster den Umsatz mit CHF 351.0 Mio. halten (Vorjahr CHF 350.8 Mio.). Währungsbereinigt resultierte ein Rückgang um –1.4%. Das EBITDA verbesserte sich signifikant von CHF 8.2 Mio. auf CHF 29.7 Mio. Dies trotz der negativen Auswirkungen des erhöhten CHF-EUR-Wechselkurses, welcher aufgrund der Fertigung im Euro-Raum und dem hohen Umsatzanteil in der Schweiz das Ergebnis beeinträchtigte, sowie der Anlauf- und Umstellungskosten der laufenden Transformationsprojekte. Ohne Sondereffekte stieg das EBITDA von CHF 7.6 Mio. auf CHF 13.3 Mio. Das EBIT verbesserte sich von CHF –5.0 Mio. im Vorjahr auf CHF 15.0 Mio. bzw. ohne Sondereffekte von CHF –5.9 Mio. im Vorjahr auf CHF –1.4 Mio.
EgoKiefer konnte den Auftragseingang in 2017 steigern. Im Vergleich zum Vorjahr resultierte ein Plus von rund 5%. Diese positive Entwicklung erhöht den Auftragsbestand zum Jahresbeginn 2018 und wird sich im Laufe des Jahres im Umsatz zeigen. Mit der Einführung der neuen Holz/Aluminium-Fenstergeneration, der neuen Kunststoff- und Kunststoff/Aluminium-Hebeschiebetüren und den Holz- und Holz/Aluminium-Haustüren wurde das Produktsortiment massgeblich gestärkt. Zusammen mit den neuen Kunststoff- und Kunststoff/Aluminium-Fenstern, welche an der Swissbau 2018 vorgestellt wurden und im zweiten Quartal 2018 in den Verkauf kommen, hat EgoKiefer die Wettbewerbsfähigkeit des Sortimentes weiter ausgebaut. Zusätzlich zu den Produkteinführungen wurde der Marktauftritt überarbeitet und die «EgoKiefer Akademie» lanciert. Letztere dient dazu, die Fachbetriebspartner und Mitarbeitenden laufend weiterzubilden, damit die Kunden bei ihren Bauvorhaben noch umfassender unterstützt werden können.
Das starke Wirtschaftswachstum, die guten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sowie die rückläufige Arbeitslosigkeit in Polen hatten einen sehr positiven Einfluss auf den Wohnungsmarkt. Davon profitierte auch Dobroplast, welche sich erfreulich entwickelte und den Umsatz steigern konnte. Im Fokus stand die Inbetriebnahme einer neuen, automatisierten Kunststoff-Fensterfertigungslinie am Standort Zambrow (PL). Seit Januar 2018 wird auf dieser Linie das neue P-Line Fenstersystem produziert, welches neue Massstäbe für die Fensterfertigung in Polen setzt. Das neue Fenstersystem wird Dobroplast ermöglichen, den Umsatz in Deutschland und anderen westeuropäischen Märkten zu steigern und gleichzeitig die Präsenz im mittleren und oberen Preissegment in Polen auszubauen. Dazu wurde auch der Marktauftritt samt Logo überarbeitet.
Slovaktual konnte die Marktführerschaft bei den Fachbetrieben in der Slowakei trotz intensivem Wettbewerb in 2017 aufgrund der guten Vertriebspräsenz weiter ausbauen. Ebenfalls gesteigert werden konnte der Umsatz mit Fachbetrieben in Tschechien und Österreich. Durch den Rückzug aus dem Objektgeschäft in Tschechien zur Fokussierung auf die Fachbetriebe resultierte insgesamt aber eine Seitwärtsbewegung. Wie bei EgoKiefer wird auch das Produktsortiment von Slovaktual zurzeit rundum erweitert und erneuert und damit die Basis für künftige Umsatzsteigerungen geschaffen. Gleichzeitig investiert die Division massgeblich in den Ausbau des Produktionskompetenzzentrums Pravenec (SK). So wurde in 2017 eine eigene Isolierglasfertigung in Betrieb genommen und die Kapazität der Fensterfertigung weiter ausgebaut.
Bei Wertbau lag der Fokus in 2017 auf der Einführung der neuen Holz/Aluminium-Fenstergeneration und dem Hochlaufen des neuen Produktionskompetenzzentrums, welches im Juni in Betrieb genommen wurde. Der Umbau der Produktion zur künftigen Kapazitätserweiterung dämpfte die Umsatzentwicklung. Während Wertbau im Objektgeschäft weiterhin von der hohen Neubautätigkeit in Deutschland profitiert, litt das Fachpartnergeschäft zusätzlich unter der stagnierenden Renovationstätigkeit.
Produkte, Technologien und Innovationen
Mit der erfolgreichen Einführung der neuen Holz/Aluminium-Fenstergeneration in den deutschsprachigen Märkten erfolgte die erste Lancierung einer unternehmens- und marktübergreifenden Fensterplattform der Division. Dieser integrierte Ansatz wird auch zukünftig konsequent weiter vorangetrieben.
Im Berichtsjahr entwickelte die Division eine einheitliche, zukunftsweisende Kunststoff-Profilplattform, auf der die künftigen Kunststoff- und Kunststoff/Aluminium-Fenster, -Hebeschiebetüren und Balkontüren der lokalen Vertriebsorganisationen aufgebaut sein werden. Basierend auf dieser neuen 76mm- und 88mm- bautiefen Profilplattform wurden 2017 bereits die neuen Kunststoff- und Kunststoff/Aluminium-Hebeschiebetüren in der Schweiz, Österreich, der Slowakei und Tschechien eingeführt. Die Produkte stiessen bei den Kunden auf sehr positive Resonanz, sodass die bestehenden 70mm- (EgoKiefer) und 85mm- (Slovaktual) Hebeschiebetüren Anfang 2018 aus dem Sortiment genommen werden konnten. Die auf der neuen Plattform basierenden Fenstersysteme wurden Anfang 2018 den Kunden vorgestellt und werden ab dem zweiten Quartal erhältlich sein. Neben den hervorragenden technischen Werten und den vielfältigen Ausführungsvarianten ist diesbezüglich insbesondere die Design-Gehrung «Ego®Perfect» zu erwähnen. Durch eine neue Schweisstechnologie gehören sichtbare Gehrungen künftig bei folierten Fenstern der Vergangenheit an.
Zusammen mit der Einführung der einheitlichen Profilplattformen werden auch die Beschläge, Glassortimente sowie die weiteren Zusatzausstattungen harmonisiert. Durch diese konsequente Plattformstrategie können die vielfältigsten und laufend steigenden Kundenanforderungen in allen Zielmärkten optimal bedient werden, ohne dass die interne Komplexität und Teilevielfalt übermässig ansteigt. Gleichzeitig ermöglicht dies der Division, die gesamte Kraft über alle Unternehmen zu nutzen, interne Prozesse von der Beschaffung über die Produktion bis zur Auslieferung zu vereinfachen und damit Kosten, Produktverfügbarkeit und Lieferperformance zu optimieren.
Ein weiterer Meilenstein in 2017 war die Inbetriebnahme der eigenen Isolierglasfertigung am Standort Pravenec (SK). Mit einer Kapazität von rund 600‘000 m² Isolierglas wird sie künftig mehr als 90% des internen Bedarfs vor Ort abdecken. Das Isolierglassortiment wurde dazu massgeblich erweitert, um die künftigen technischen Richtlinien hinsichtlich Absturz- und Personensicherheit in der Schweiz und in Deutschland optimal erfüllen zu können.
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit stellt einen bedeutenden Aspekt des Leistungsangebots der Division dar, denn die Fenster sorgen durch ausgezeichnete Wärmedämmstandards dafür, dass Energie zum Heizen bzw. Kühlen von Gebäuden möglichst verbrauchsschonend eingesetzt wird.
Auch die Fertigung der Produkte erfolgt an allen Standorten unter Einbezug ökologischer Gesichtspunkte und modernster Anlagen. So basiert beispielsweise der vierstufige Lackaufbau für die Holz-Fenster am Standort Langenwetzendorf (D) ausschliesslich auf Lacken mit Wasserbasis. Die vollautomatisierte Beschichtungsanlage ermöglicht eine optimale Lackausnutzung. Am Standort Zambrow (PL) wurde 2017 eine Kompressorstation zur Wärmerückgewinnung bei der Koextrusion von Kunststoff-Profilen installiert. Die gewonnene Wärme wird zum Heizen der Hallen genutzt und ermöglicht damit zusätzlich eine Kostenersparnis. Sowohl am Standort Pravenec als auch in Zambrow wird der Verschnitt der Kunststoff-Profile dank der Koextrusionsanlagen wieder in den Produktionsprozess zurückgeführt anstatt entsorgt.
Nachhaltigkeit beinhaltet aber auch die kontinuierliche Förderung der Mitarbeitenden und Partner. Deshalb hat die Division in 2017 die «EgoKiefer Akademie» lanciert, welche durch ein breites Schulungsangebot in Verkauf, Technik, Projektabwicklung, Montage und weiteren relevanten Bereichen die vorhandenen Kompetenzen festigen und laufend erweitern soll. Neben Seminaren und Schulungen vor Ort kommen insbesondere auch Webinare zum Einsatz, um ohne Reiseaufwendungen rasch die relevanten Ansprechpartner erreichen zu können.
Ausblick
In 2017 konnten wesentliche Projekte auf dem Weg zur Transformation der Division zu einem integrierten europäischen Fensterhersteller umgesetzt werden. Damit wurden die Voraussetzungen geschaffen, um mittelfristig im umkämpften europäischen Fenstermarkt deutliche Marktanteile gewinnen und eine überdurchschnittliche Profitabilität erzielen zu können.
Das Hochlaufen der Holz/Aluminium-Fensterproduktion in Langenwetzendorf (D) wie auch der Isolierglasfertigung in Pravenec (SK) sowie die weiteren laufenden Veränderungsprojekte werden sich auch 2018 noch auf die Division auswirken. Aufgrund der positiven Effekte der bereits umgesetzten Massnahmen geht das Management aber davon aus, Umsatz und Profitabilität in 2018 deutlich steigern zu können. Ende 2018 sollte die Transformation dann weitestgehend abgeschlossen sein.
Highlights
«EgoKiefer Akademie»: Kompetent vor Ort
Das neue Schulungskonzept von EgoKiefer sorgt für bestens geschulte Ansprechpartner in Ihrer Nähe. Die Akademie steht mit praxisbezogenen Schulungen und Webinaren für die Anforderungen von morgen. Das Ganze im neuen Erscheinungsbild: modern, online und transparent. EgoKiefer – Einfach komfortabel.
Inbetriebnahme der eigenen Isolierglasfertigung
Termingerecht liefen im November die ersten Isoliergläser aus eigener Produktion in Pravenec (SK) vom Band. In der neu erstellten Halle (12'000 m²) wurde eine der modernsten Isolierglasanlagen Europas installiert. Diese wird bis Ende 2018 über 90% des internen Bedarfs vor Ort abdecken können.
Neue Massstäbe in der Fensterfertigung Polens
Das P-Line Fenstersystem, welches auf der neuen Fertigungslinie produziert wird, setzt in Sachen Qualität, Prozesssicherheit und Automatisierung neue Massstäbe in Polen. Täglich werden 800 Fenster im 3-Schichtbetrieb gefertigt. Zusammen mit dem neuen Markenauftritt wird P-Line dazu beitragen, den Umsatz in höherpreisigen Segmenten deutlich zu steigern.
Start des neuen Holz/Aluminium-Produktionskompetenzzentrums
Die neue Holz/Aluminium-Produktion startete im Juni in Langenwetzendorf (D). Zukünftig können hier rund 200'000 m² Holz/Aluminium-Fenster produziert werden. Eine hohe Automatisierung aller Arbeitsschritte und RFID-Steuerung garantieren höchste Qualitätsansprüche bei deutlich reduzierten Fertigungszeiten.