Das Sanitärgeschäft der Arbonia Gruppe hat mit der Akquisition der Koralle Gruppe eine strategische Grösse und Bedeutung erreicht, weshalb sich die Arbonia Gruppe dazu entschieden hat, die Division Gebäudetechnik per 1. Januar 2018 in zwei eigenständige Divisionen aufzuteilen: in die Division Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik sowie in die Division Sanitär.

Da der Geschäftsbericht eine schriftliche Reflektion des vergangenen Jahres darstellt, wird die Berichterstattung in der für diesen Zeitraum aktuellen Struktur, als Division Gebäudetechnik, erfolgen.

Marktentwicklung

Die Division Gebäudetechnik erzielte im Berichtsjahr einen Gesamtumsatz von CHF 555 Mio. (Vorjahr CHF 486.8 Mio.), was einem Wachstum von 14% entspricht. 2017 wurde die Koralle Gruppe erstmals ganzjährig konsolidiert, während sie im Vorjahr nur zeitanteilig berücksichtigt wurde. Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte ergibt sich daher ein Umsatzwachstum von 4.1%. Das Geschäftsjahr der Division war geprägt von starken Rohmaterialpreissteigerungen, insbesondere bei Stahl, und einer belastenden Wechselkursentwicklung der tschechischen Krone, denen die Division mit Preiserhöhungen begegnete. Die erheblichen Integrations-, Optimierungs- und Investitionsprogramme zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit wurden in allen Bereichen vorangetrieben. Das EBITDA stieg von CHF 53.4 Mio. insbesondere akquisitionsbedingt auf CHF 64.1 Mio. Ohne Sondereffekte betrug das EBITDA CHF 62.5 Mio. (Vorjahr CHF 57.9 Mio.). Auch das EBIT liegt mit CHF 44.5 Mio. akquisitionsbedingt über dem Vorjahresniveau (CHF 35.2 Mio.). Ohne Sondereffekte wies die Division ein EBIT von CHF 42.3 Mio. aus (Vorjahr CHF 39.7 Mio.). Alle drei Business Units trugen erneut sub­stanziell zum Wachstum und zur Ertragskraft der Division bei.

Die Erholung der europäischen Bauwirtschaft, verbunden mit einer guten Baukonjunktur in Deutschland und stabilen Indikatoren in der Schweiz, schafft ein ansprechendes Umfeld. Allerdings ist die Baukonjunktur in den für die Division wichtigen Märkten vorrangig neubaugetrieben. Durch fehlende Installateurkapazitäten, vor allem in Deutschland, geht dies daher vielerorts zu Lasten der Modernisierungstätigkeit. Folglich wirkt sich die gute Konjunktur in vielen Produktsegmenten der Division nur bedingt aus.

In Osteuropa liegen dagegen anhaltend gute Rahmenbedingungen vor. Um die Potenziale des russischen Marktes noch besser nutzen zu können, hat sich die Division ​Gebäudetechnik entschieden, sich mit einer lokalen Heizkörperproduktion stärker zu engagieren.

Das westeuropäische Marktumfeld zeigt sich heterogen. Während sich der französische Markt stabilisiert, sind in Italien nur wenig Impulse für gewerbliche Investitionen vorhanden. Angesichts der aktuellen Diskussion zu Kältemitteln gibt es einen Trend zu wasserbasierter Klimatisierung, der sich für die Division positiv auswirkt. Trotz einer ansprechenden konjunkturellen Lage sind die Märkte jedoch nach wie vor von Preisdruck geprägt.

Produkte, Technologien und Innovationen

Innerhalb der Business Unit Heiztechnik kennzeichneten erneut Investitionen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität das Berichtsjahr. Die Produktionsverlagerung aus der Schweiz nach Tschechien konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Darüber hinaus wurden in Střibro (CZ) Fertigungsprozesse weiter optimiert und die Effizienz durch einen neuen Lötofen und eine automatisierte Verpackungsanlage gesteigert.

Die 2016 in Plattling (D) gestarteten Investitionen zur Modernisierung werden planmässig umgesetzt. So wurden im Berichtsjahr neue Pressen, Schweissstrassen und Roboter zur rationellen Produktion von Flachheizkörpern installiert, eine Halle mit innovativem Lagersystem gebaut sowie die Verpackungsanlage für Heizkörper optimiert.

Mit den Marken Arbonia und Kermi konnte die Business Unit Heiztechnik erneut zahlreiche Produktneuheiten und Innovationen präsentieren. Kermi lancierte eine neue Serie von Lüftungsgeräten aus dem Produktionsverbund der Division, die den Marktanforderungen nach geringer Geräuschemission und kompakter Bauweise gerecht wird. Das Wärmepumpen-Sortiment wurde durch den Abschluss der Entwicklung zweier hoch energieeffizienter Modelle komplettiert. Neue designorientierte Badheizkörper, Speziallösungen für die Regelung der Flächentemperierung und Flachheizkörper mit vielfältigen Anschlussmöglichkeiten vervollständigen die Neuerungen der Marke Kermi.

Arbonia, der Spezialist für den öffentlichen und gewerblichen Bau, intensivierte das zielgruppenspezifische Angebot für Planer und Architekten. Dies erfolgte nicht nur durch Produktneuerungen bei Unterflurkonvektoren und Deckenstrahlplatten, sondern auch durch das gesteigerte Dienstleistungsangebot im Online- und Softwarebereich.

Auf zahlreichen Messen präsentierten beide Marken die Produktneuerungen und Markenstärke, welche darüber hinaus mit Auszeichnungen für Kundenzufriedenheit und Design belegt werden konnten.

Mit der Vorstellung der innovativen, bei Sabiana entwickelten Lüftungsgeräteserie auf der ISH 2017 erschliesst sich der Division der Zugang zum europaweit stark wachsenden Markt der zentralen Wohnraumlüftung. Aufgrund ihres Baukastenprinzips sind die Geräte in vielen Varianten verfügbar und können dadurch spezifischen Markt- und Anwendungsbedürfnissen jederzeit problemlos angepasst werden. Selbst in der kompakten Bauweise für den Schweizer Markt erreichen die Geräte die höchste Energie-Effizienzklasse A+ und setzen damit in diesem Marktsegment einen neuen, bisher nicht erreichten Standard, so dass bereits unmittelbar nach der Messeeinführung einige attraktive Gross­projekte gewonnen werden konnten.

Auch mit der neu entwickelten Deckenstrahlplatte, deren Produktionsstart für das erste Quartal 2018 geplant ist, wird ein neuer Benchmark definiert. Die Erneuerung der Schweissstrasse und Pressenanlage dafür konnte 2017 abgeschlossen werden. Die komplett überarbeitete Modellreihe besticht durch Energieeffizienz und geringes Gewicht und bietet im Segment der industriellen sowie gewerblichen Deckenheizung aufgrund ihrer Funktions- und Montagevorteile sowie Variantenvielfalt jederzeit thermische Behaglichkeit für jeden Anwendungsbedarf.

Ein zentrales Thema im Berichtsjahr war die In­tegration der Koralle Gruppe in die Business Unit Sanitär. Mit dem Bau neuer Hallen wurde weiter in den Produktionsstandort Plattling (D) sowie in die Verbesserung der Abläufe, den Ausbau der Lagerfläche und die Optimierung der Materialflüsse investiert. Die Koralle Grup­pe intensivierte die Bereiche Forschung & Entwicklung zur Erneuerung des Produktprogramms und wurde in weiten Teilen in das SAP-System der Division integriert. Die marktführende Position von Bekon-Koralle in der Schweiz konnte durch den weiteren Ausbau des Vertriebs- und Servicenetzes gestärkt werden.

Ein Highlight für die Business Unit Sanitär war die ISH 2017. Kermi Duschdesign präsentierte mit einem völlig neuen Messeauftritt wegweisende Neuheiten bei Duschkabinen und beim Duschplatz. Koralle stellte mit einem neuen Messestandkonzept und unter dem Unternehmensclaim «Täglich etwas Besonderes» zahlreiche Produktneuheiten vor. Zeitgleich ging die neue Homepage online.

Mehrere Duschlösungen von Kermi und Koralle wurden 2017 mit renommierten Designpreisen ausgezeichnet. Kermi Duschdesign erhielt den German Brand Award 2017.

Nachhaltigkeit

Die Prinzipien der Nachhaltigkeit sind seit Jahrzehnten fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie der Division Gebäudetechnik und fliessen in Entwicklung, Produktion und Personalbeziehungen ein. Im Rahmen des Managementsystems nach ISO 9001 / 14001 / 50001 (Qualität / Umwelt / Energie) liegt das Augenmerk auf allen Prozessen von der Entwicklung bis zur Entsorgung. Der Kundennutzen durch Energieeffizienz steht im Fokus bei den neu entwickelten Produkten. Diese erfüllen höchste Energiestandards.

Nachhaltigkeit steht auch beim Energieverbrauch im Fokus. So produziert die italienische Sabiana beispielsweise über 75% ihres jährlichen Stromverbrauchs selbst. In Plattling ermöglicht ein modernes Energiedatenerfassungssystem Schwachstellenanalysen in der Produktion und einen gezielten Austausch ineffizienter Energieverbraucher.

Fester Bestandteil der Unternehmenspolitik ist die Verpflichtung zur Festlegung geeigneter Ziele im Arbeitnehmerschutz. Im jährlich wiederkehrenden Rhythmus finden Präventionsaktionen mit verschiedenen Schwerpunktthemen statt, wie beispielsweise Rückengesundheit. Zur Intensivierung der sicherheitsrelevanten Themen werden auch Schulungen für Führungskräfte zum Thema Verantwortung im ­Arbeitsschutz durchgeführt.