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Division

Türen

Die Division Türen zählt mit den Unternehmen Prüm, Garant, Invado und RWD Schlatter zu den führenden europäischen Anbietern von Innentüren und Zargen aus Holzwerkstoffen. Von den vier Produktionsstandorten der Division befinden sich zwei in Deutschland und je einer in der Schweiz und in Polen. An diesen vier Standorten arbeiten insgesamt über 1’900 Mitarbeitende. In allen drei Heimatmärkten (Schweiz, Deutschland und Polen) bietet die Division Türen ihren Kunden ein umfassendes Produktprogramm von der Standardtür bis zur komplexen Funktionstür.
  • 2018 357.5
  • 2019 359.4

Nettoumsatz

(in Mio. CHF)

  • 2018 40.2
  • 2019 44.0

EBITDA

ohne Sondereffekte
(in Mio. CHF)

  • 2018 19.3
  • 2019 19.6

EBIT

ohne Sondereffekte
(in Mio. CHF)

  • 2018 1869
  • 2019 1961

Ø-Personalbestand

in Vollzeitstellen

  • 2018 39.6
  • 2019 44.0

EBITDA

mit Sondereffekten
(in Mio. CHF)

  • 2018 18.7
  • 2019 19.5

EBIT

mit Sondereffekten
(in Mio. CHF)

Marktentwicklung

Die Division Türen erzielte im Berichtsjahr einen Umsatz von CHF 359.4 Mio. (Vorjahr CHF 357.5 Mio.), was einem Wachstum von 0.5% entspricht. Währungsbereinigt stieg der Umsatz um 3.7 %. Das EBITDA ohne Sondereffekte entwickelte sich von CHF 40.2 Mio. im Vorjahr auf CHF 44.0 Mio. (+9.2%). Auf EBITDA-Stufe fielen im Berichtsjahr keine Sondereffekte an. Im Vorjahr belief sich das EBITDA inkl. Sondereffekte auf CHF 39.6 Mio. Bereinigt um die Sondereffekte ergab sich ein im Vergleich zum Vorjahr (CHF 19.3 Mio.) um 1.5% höheres EBIT von CHF 19.6 Mio. Beim EBIT inkl. Sondereffekte resultierte ein um 4.3% höheres Ergebnis von CHF 19.5 Mio. (Vorjahr CHF 18.7 Mio.).

Auch das Jahr 2019 war für die Division Türen gekennzeichnet durch ein grundsätzlich ansprechendes Marktumfeld. Mit einem Anteil von etwa 60% am Gesamtumsatz ist Deutschland der mit Abstand bedeutendste Markt der Division, gefolgt von der Schweiz und Polen.

Die beiden deutschen Türenhersteller der Arbonia Gruppe, Prüm und Garant, konnten 2019 ein starkes Wachstum verzeichnen und ihren Marktanteil in Deutschland in Stückzahlen auf über 20% ausbauen. Die beiden deutschen Unternehmen sind primär auf das Segment Wohnungsbau fokussiert, welches knapp 75% des Marktvolumens ausmacht. Dieses war 2019 durch solides Wachstum geprägt, getrieben durch die Wohnungsknappheit in den Grossstädten und das weiterhin sehr attraktive Zinsumfeld. Neben dem Wohnungsbau adressieren Prüm und Garant auch den Hotelmarkt. In diesem neuen Zielsegment konnte der noch kleine Marktanteil im Berichtsjahr weiter ausgebaut werden.

Der Schweizer Immobilienmarkt entwickelte sich weiterhin ansprechend. Das aktuelle Finanzierungsumfeld bleibt mit rekordtiefen Hypothekarzinsen attraktiv. Die öffentliche Hand saniert Spitäler, Pflegeheime und Schulen. Gleichzeitig bleibt das Türengeschäft im Schweizer Markt aber hart umkämpft und die steigenden Importe erhöhen den Preisdruck weiter. In diesem Marktumfeld konnte RWD Schlatter den Auftragseingang positiv gestalten, wobei sie sich auf umfangreiche und komplexe Objekte konzentrierte. Fehlende Ressourcen in der Baubranche führten dazu, dass es bei sehr vielen sich in Umsetzung befindenden Grossprojekten zu Verzögerungen kam, die sich bis ins Jahr 2020 ziehen und so die Umsatzlage bremsten. In der Westschweiz hat sich RWD Schlatter aus dem direkten Objektgeschäft zurückgezogen und den Standort Vevey (CH) geschlossen. Neu wird der französischsprechende Markt über den Fachhandel erschlossen.

Der polnische Wohnungsmarkt profitierte weiterhin vom starken Wirtschaftswachstum. Die Wohnungsfertigstellungen sind 2019 gegenüber Vorjahr um 3.5% gestiegen. Treiber waren die guten Arbeitsmarktbedingungen mit steigenden Löhnen und sinkender Arbeitslosigkeit. Auch 2020 dürfte sich dieser positive Trend fortsetzen, wenngleich sich das Wirtschaftswachstum voraussichtlich etwas abschwächen wird. Der polnische Wohnungsbau entwickelte sich dynamisch als Konsequenz der weiter zunehmenden Urbanisierung und dem allgemeinen Wohnungsbedarf. Die stabile Wirtschaft fördert Investitionen und dank tiefen Zinssätzen sind die Finanzierungkosten für Investitionen niedrig. In diesem grundsätzlich positiven Umfeld konnte auch Invado den Umsatz gegenüber Vorjahr deutlich steigern. Das eher exportorientierte Unternehmen ist mit einem Marktanteil von < 5% in Polen vertreten.

In Tschechien ist die Nachfrage nach Wohnfläche in grösseren Städten nach wie vor intakt und treibt die Preise. Ein wichtiger Wachstumstreiber war hierbei die steigende Nachfrage nach hochwertigem Wohnraum. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die Fertigstellungen von Wohnungen und Häusern in den nächsten Jahren auf dem aktuellen Niveau stagnieren werden. Mit Invado und Prüm ist die Division im tschechischen Türenmarkt als viertgrösster Anbieter vertreten.

In der Slowakei ist das Hochbauvolumen in 2019 nur leicht gewachsen. Negativ wirkten sich hierbei insbesondere die Unsicherheiten im Automobilsektor auch im lokalen Wohnungsbausegment aus. Invado ist einer der drei grössten Türanbieter im lokalen slowakischen Markt.

Produkte, Technologien und Innovationen

Im Hinblick auf die Weltleitmesse BAU im Januar 2019 hat die Division Türen eine Vielzahl an neuen Produkten auf den Markt gebracht. Zu den Highlights zählt unter anderem die neue Premiumkante, die Türen und Zargen mit ihrer hohen Schlag- und Stossfestigkeit vor starker Beanspruchung schützt; sowie die «SmartDOORS», die mit dem Berliner PropTech-Unternehmen KIWI.KI GmbH entwickelt wurden. «SmartDOORS» ermöglichen Wohnwirtschaftsunternehmen, Zutritte bei ihrem in der Fläche verteilten Türenbestand aller Arten über eine Cloud-Lösung zu verwalten, womit sich das Schlüsselmanagement drastisch vereinfacht. Eine wichtige Neuentwicklung von RWD Schlatter ist die neue Wohnungseingangstür «FORAS S-68», welche auch als Laubengangtüre eingesetzt werden kann. Mit ihren hervorragenden technischen Eigenschaften, vor allem im Schallschutz, hebt sich diese Tür von der Konkurrenz – auch europaweit – deutlich ab.

Neben Produktinnovationen realisiert die Division Türen ein mehrjähriges Investitionsprogramm zur Steigerung der Produktivität und Verbesserung der Lieferperformance.

Kurz vor dem Abschluss stehen die Investitionen in die beiden neuen Türblatt-Premiumkantenanlagen für Prüm in Weinsheim (D) und Garant in Ichtershausen (D). Zeitgleich wurde im Werk in Weinsheim (D) eine neue Zargen-Futterbrettlinie installiert. Im Werk in Ichtershausen (D) wird im ersten Quartal 2020 eine neue Sonder-Zargenstrasse geliefert. Geplanter Produktionsstart hierfür ist im Laufe des letzten Quartals 2020. Die Kapazität im Sondertürensegment wird mit der Investition in je ein neues Doppelbearbeitungszentrum in beiden deutschen Werken deutlich ausgebaut. Neben der Kapazitätserweiterung wird diese Investition bereits in 2020 erheblich zur Reduktion der Lieferzeiten von technischen Türen beitragen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Werk in Weinsheim (D) auf dem Ausbau der Logistik. So befindet sich die Modernisierung des zweiten Hochregallagers in der Projektierungsphase. Geplanter Baubeginn ist im Frühjahr 2020.

Mit einem Investitionsvolumen von ca. EUR 30 Mio. bis Ende 2020 wird eine neue Zargenfertigung am Standort Weinsheim (D) realisiert, die in Zukunft eine noch effizientere Produktion ermöglicht. Auf einem in 2019 gekauften Grundstück von rund 40’000 m2 wird der Hallenneubau entstehen. Die Baugenehmigung liegt bereits vor. Geplanter Baubeginn ist im ersten Halbjahr 2020 und am Ende der Baumassnahmen wird eine betrieblich optimierte Türen- und eine separate Zargenfertigung stehen.

Analog zu den Anforderungen im deutschen Markt stehen auch in Polen die Fähigkeit und Flexibilität Kundenwünsche zu erfüllen und damit die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern steigern sowie die Kapazitäten zu erhöhen fortgesetzt im Zentrum. Im Jahr 2019 hat Invado am Standort Ciasna (PL) hierfür wegweisende Investitionen getätigt, einerseits in eine neue Kantenanlage in einer neuer Produktionshalle und zum anderen in eine neue Zargenstrasse. Diese beiden zentralen Investitionen sind nicht nur wichtig für eine Effizienz- und Kapazitätserhöhung, sondern ermöglichen auch eine wesentliche Qualitätssteigerung im Produktportfolio und damit eine verbesserte Abdeckung der wachsenden Ansprüche der Konsumenten in Polen, Tschechien und der Slowakei.

Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, wurden im laufenden Jahr bei RWD Schlatter ein Investitionsprogramm in der Höhe von CHF 8 Mio. in Angriff genommen. Im Juli erfolgte am Standort Roggwil (CH) der Spatenstich für die Hallenerweiterung um zusätzliche 1’000 m2. Der Anbau schafft Platz für eine neue, innovative und hoch flexible Lackieranlage sowie für ein zusätzliches modernes Türenbearbeitungszentrum, das in 2020 in Betrieb genommen wird. Durch diese Investitionen wird RWD Schlatter ihre Kunden flexibler in Bezug auf Termine und Produktvielfalt bedienen können.

Neben den Investitionsprogrammen stand in diesem Jahr auch das Thema Digitalisierung im Fokus der Division. Hierzu hat sie eine Digitalisierungs-Roadmap ausgearbeitet, entlang der sie die bestehende IT-Landschaft, unter anderem durch die Einführung von SAP S4/Hana, in den nächsten Jahren substanziell erneuern wird. Gemeinsam mit ARBONIA DIGITAL hat die Division im Berichtsjahr zudem intensiv an der Entwicklung einer neuen Software gearbeitet. Die Software soll den Händlern von Prüm und Garant ein schnelleres Konfigurieren, Kalkulieren und Bestellen der Türen ermöglich und zudem interne Arbeitsschritte vereinfachen.

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit mit allen ihren drei Dimensionen ist ein zentrales Thema für die Division Türen. Erstens, die ökonomische Dimension, welche insbesondere die Zukunftsfähigkeit unseres Geschäftsmodells betrifft und eingehend im vorherigen Abschnitt erläutert wurde. Zweitens, die soziale Dimension, welche sich insbesondere auf die Themen Arbeitssicherheit und Ausbildung unser Mitarbeitenden bezieht und in dieser Form im Fokus der Divisionsleitung steht. Und drittens, die ökologische Dimension. Ein Beispiel hierfür die Investition in eine neue Verbrennungsanlage, die ab 2020 zu einer deutlichen Reduktion von Emissionen bei Invado in Polen führen wird. Des Weiteren wählte die Division Türen den Standort Ciasna (PL) für ein umfangreiches Projekt zur Optimierung der benötigten Verpackungsmaterialien aus, was einen ersten Schritt in Richtung Reduktion bzw. Vermeidung von Verpackungen aus Folie und Styropor ermöglichen wird.

Ausblick

Die vier Unternehmen der Division Türen erwarten für 2020 in ihren Heimmärkten ein weiterhin positives, wenngleich verhalteneres Konjunkturklima, bedingt durch die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit in den europäischen Kernmärkten. Für 2020 und 2021 gehen Marktstudien davon aus, dass das bereits hohe Marktvolumen in Deutschland noch leicht zunimmt, in der Schweiz flach bleibt und in Polen, Tschechien und der Slowakei weiterhin deutlich wächst. Die limitierten Handwerkerkapazitäten auf dem Bau begrenzen aber nach wie vor die Wachstumsmöglichkeiten.

Diesem anspruchsvollen Umfeld begegnet die Division mit einer kontinuierlichen Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Neben den Investitionen in modernste Produktionskapazitäten zur Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung wird auch das Thema Digitalisierung weiter mit Hochdruck vorangetrieben.

Zahlreiche Wohnungen mit KIWI ausgestattet

Ende 2019 sind bereits 10’000 Objekte mit ca. 100’000 bis 120’000 Wohnungen mit dem digitalen KIWI Zutrittssystem ausgestattet, welches für die Nutzer Komfort und höchste Sicherheit bietet. Digitale Zugänge sind deutlich sicherer als konventionelle Schlüssel, da sie sich aus der Ferne sperren lassen.

Türen von RWD Schlatter für das Bürgenstock Hotel

Das Bürgenstock Hotel & Alpine Spa bietet moderne Architektur und zeitgemässes Design mit einmaligem Blick über den Vierwaldstättersee (CH). Für das Waldhotel fiel die Wahl auf die hochwertigen Türen von RWD Schlatter (Brandschutzelemente für den öffentlichen Bereich sowie furnierte Elemente mit Oberlichtern für das Healthy Living Spa).
(Bild: Buergenstock Hotels AG)

Neue Kantentechnologie für Prüm, Garant und Invado

Die neue Kantenbearbeitungstechnologie ermöglicht der Division, auf die sich stetig wandelnden Bedürfnisse ihrer Märkte gezielt einzugehen: Die Premiumkante von Prüm und Garant für den deutschen, österreichischen und Schweizer Markt und die Softforming-Kante von Invado für die Märkte in Polen, Tschechien und der Slowakei.