Division
Sanitär
Marktentwicklung
Die Division Sanitär erzielte im Berichtsjahr einen Umsatz von CHF 143.8 Mio., was einem Umsatzrückgang von 0.7% gegenüber Vorjahr entspricht (CHF 144.8 Mio.). Währungsbereinigt resultierte jedoch ein Umsatzwachstum vom 2.2%. Getragen wurde dieses Ergebnis vor allem durch ein erfolgreiches Schweiz-Geschäft und eine leicht positive Entwicklung in Deutschland, auf Basis einer stabilen Baukonjunktur und einer unverändert hohen Nachfrage nach individuellen Duschlösungen. Auch die Ergebnissituation konnte verbessert werden mit einem EBITDA ohne Sondereffekte in der Höhe von CHF 15.1 Mio. (Vorjahr CHF 12.5 Mio.), was einer Steigerung von 21.5% entspricht. Das EBIT ohne Sondereffekte liegt mit CHF 9.5 Mio. um 16.1% über dem Vorjahresniveau von CHF 8.2 Mio. Das EBITDA inkl. Sondereffekte schloss mit CHF 14.7 Mio. (Vorjahr CHF 11.7 Mio.). Dies entspricht einer Steigerung von 25.3%. Das EBIT inkl. Sondereffekte schloss mit CHF 9.0 Mio. um 25.8% über dem Vorjahreswert von CHF 7.2 Mio.
Die Bauwirtschaft in den Hauptmärkten der Division, Deutschland, Österreich und Schweiz, ist nach wie vor stabil. Die weiterhin zu geringen Installateurkapazitäten wirken sich hingegen hemmend auf die Umsatzmöglichkeiten der Division aus. Nach wie vor führen der hohe Preisdruck und die Nachfragemacht des Sanitär- und Heizungsgrosshandels zu herausfordernden Rahmenbedingungen. Zuwächse konnten in den Exportmärkten durch Neuproduktplatzierungen und additive Vermarktungsinitiativen erreicht werden.
Erfolge im Projekt- und Key-Account-Geschäft und ein fortgesetzter Ausbau des Serviceangebots wirkten sich ebenso auf die Entwicklung aus. Zur Ergebnisverbesserung haben darüber hinaus weitere Produktivitätssteigerungen und die positiven Effekte der durchgeführten Investitionen in Verbindung mit einer hohen Kostendisziplin beigetragen. Auch eine weitere Optimierung der übergreifenden Serviceprozesse im Jahr 2019 führte zu Verbesserungen und vor allem zu guten Voraussetzungen für 2020.
Produkte, Technologien und Innovationen
An den beiden Produktionsstandorten wurden 2019 wesentliche Investitionen initiiert. Im September erfolgte der Spatenstich der Firma Bekon-Koralle in Dagmersellen (CH) für den Neubau eines Bürogebäudes. Wichtiger Bestandteil ist die neue, grosszügige und kundenfreundliche Ausstellung inklusive Schulungsräumen im Erdgeschoss. Auch die Produktionsflächen in Dagmersellen wurden optimiert und die Fertigungsanlagen weiter modernisiert. Am Standort Plattling (D) wurde weiter in die Automatisierung und Prozessoptimierung der Produktion investiert und zusätzliche kundenorientierte Schulungs- und Ausstellungsflächen geschaffen.
Im Bereich Service Deutschland wurde die Organisation überarbeitet und die Prozesse optimiert, um künftig noch schneller und besser auf die Anforderungen der Kunden eingehen zu können. Durch eine organisatorische Neuordnung des Bereiches Forschung und Entwicklung (F&E) wurden die Kräfte gebündelt und die Voraussetzungen für eine weitere Intensivierung der F&E-Tätigkeiten geschaffen. Zudem erfolgte ein Ausbau strategischer Einkaufspartnerschaften, verbunden mit einer weiteren Professionalisierung der Datenanbindung mit Lieferanten. Auch im Bereich Digitalisierung wurden durch neue digitale Tools und Daten wichtige Fortschritte erzielt. Durch eine erfolgreiche Projektarbeit ging zum Jahresende ein Ordertracking-System produktiv.
Highlight des Berichtsjahres war die ISH 2019 in Frankfurt (D), auf der Kermi und Koralle zahlreiche Produktneuheiten einem internationalen Publikum vorstellten. Koralle präsentierte sich in edler schwarz-weiss Optik mit dem Claim «Täglich etwas Besonderes». Kermi Duschdesign lud zum Erleben des Mottos «UNLIMITED // GRENZENLOS» auf den Messestand ein. Die ISH-Neuheiten präsentierten Kermi Duschdesign und Koralle im Anschluss auch auf den zahlreichen Hausmessen des Grosshandels.
Kermi Duschdesign stellte zur ISH neue Funktionsvarianten der Serie «LIGA» vor. Die Projektpartnerschaft Pflegebad 2030 des VDS / ZVSHK (Vereinigung deutsche Sanitärwirtschaft / Zentralverband Sanitär Heizung Klima) führte zu einer intensiven Auseinandersetzung mit schmalsten Bädern und der Erarbeitung einer universellen Pendel-Falt-U-Form in der Serie «LIGA». Diese eignet sich für alle schmalen Badsituationen bis hin zum Pflegewohnen. Die «LIGA»-Schwingtüren und die «LIGA»-Gleittüren wurden um neue Varianten erweitert. Um dem Trend «schwarz» im Badezimmer zu folgen, hat Kermi die neue «Dark Edition» entwickelt. Diese umfasst fünf Programme, deren Serienartikel in neuem, edlem Schwarz-Soft-Look erscheinen.
Koralle führte auf der ISH erfolgreich die zwei neuen Volumenserien «TwiggyPlus» und «SL410» ein. Die Monate nach der ISH waren geprägt durch die Markteinführung und die Lagerausstattung beim deutschen Grosshandel.
Auch im Produktprogramm von Bekon-Koralle wurden zukunftsgerichtete Neuheiten etabliert. Hierbei handelt es sich unter anderem um die «X88 Free GT», welche analog zur Serie «X88 Free» freistehend und komplett ohne mechanische Befestigung ist. Ebenso die Serie «S707/S700Plus»: Eine zentrale Rolle kommt dabei den vielfältigen Möglichkeiten an Befestigungen zu. Für jede Raumsituation lässt sich damit eine entsprechende Produktvariante finden und umsetzen. Eine überzeugende Systemlösung für Badarchitekturen von heute stellt die «S606Plus Raumhoch» dar. Über die gesamte Raumhöhe erstreckend, rahmenlos und mit sanft schliessenden Schiebetüren ermöglicht sie die Abgrenzung einzelner Raumteile.
Positives Feedback erhielten Kermi und Koralle durch die mehrfache Auszeichnung mit renommierten Designpreisen.
Nachhaltigkeit
Das Thema Umwelt- und Klimaschutz beschäftigte auch die Division Sanitär im Berichtsjahr 2019. Mit einigen neuen Massnahmen möchte die Division langfristig ihren Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen leisten. Das neue Gebäude von Bekon-Koralle wurde unter modernsten Umweltgesichtspunkten geplant. Es wird eine Wärmepumpe eingebaut, die im Winter heizt und an heissen Tagen kühlt. Zudem werden eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert und für die gesamte Ausstattung die modernsten und energiesparendsten Produkte der Arbonia Gruppe eingesetzt.
Die Division arbeitete im Berichtsjahr an einem neuen Konzept zur folienfreien Verpackung. Dies wird zukünftig für weite Teile des Sortiments angewendet. Durch den fortschreitenden Einsatz digitaler Medien wird zudem der Papierverbrauch für Printunterlagen stark reduziert.
Ausblick
Für 2020 erwartet die Division Sanitär eine stabile Umsatz- und Ertragsentwicklung. Zwar lassen politische Unsicherheiten und eine nachlassende konjunkturelle Dynamik wenig Impulse erwarten, Treiber für die Sanitärbranche ist jedoch vielmehr das wesentlich stabilere Renovationsgeschäft. Die Knappheit bei Installateurkapazitäten ist auch in Zukunft ein limitierender Faktor und es ist zu befürchten, dass sich diese Situation bei Umsetzung grosser Heizungs-Förderprogramme zum Schutze des Klimas verschärft.
Die Division hat in den vergangenen Jahren neben zielgerichteten Investitionen wichtige organisatorische und personelle Weichen gestellt, um in den Bereichen Produktion und Entwicklung, aber auch Vertrieb und Services optimal aufgestellt zu sein. Mit dieser Ausgangslage ist die Division Sanitär sehr gut gerüstet, um auch in Zukunft nachhaltig Wachstum und Ertrag zu generieren.
Kermi-Produkte kommen in niu Hotels zum Einsatz
Kermi stattet die Bäder der niu Hotels in Lübeck (D) und Halle/Saale (D) mit den Serien «FILIA», «FILIA XP» und «RAYA» aus. Es handelt sich bei den Hotels um eine Marke der Novum Hospitality. (Foto: NOVUM Hospitality)
Koralle stattet das Precise Resort auf Rügen (D) aus
Insgesamt 136 Duschkabinen der Serie «sanibel 1001» von Koralle wurden im Precise Resort in Sagard auf Rügen (D) verbaut.
Produkte von Baduscho im Burnout-Zentrum «Sonnenpark»
In den Standardzimmern des Burnout-Zentrums «Sonnenpark» in Rust am Neusiedlersee (AT) wurde die Serie «6000» von Baduscho eingesetzt. Der Verbau der Serie «Spirit» erfolgte in den barrierefreien Räumen. (Foto: pro mente Reha)
Zahlreiche Messeauftritte
Die Gesellschaften der Division Sanitär präsentierten sich auf den renommierten Fachmessen der Branche in Frankfurt (D), Wels (AT) und Zürich (CH). Mit zahlreichen neuen Produkten und einem jeweils der Marke entsprechenden, kommunikationsstarken Messeauftritt konnte ein breites Fachpublikum überzeugt werden.