Division
Türen
Marktentwicklung
Die Division Türen erzielte im Berichtsjahr einen Umsatz von CHF 357.5 Mio. (Vorjahr: CHF 340.0 Mio.), was einem Wachstum von 5.1% entspricht. Währungsbereinigt stieg der Umsatz um 2.1%. Das EBITDA der Division belief sich auf CHF 39.6 Mio. (Vorjahr: CHF 36.7 Mio.). Ohne Sondereffekte entwickelte sich das EBITDA von CHF 36.4 Mio. im Vorjahr auf CHF 40.2 Mio. Beim EBIT resultierte ein Ergebnis von CHF 18.7 Mio. (Vorjahr: CHF 14.9 Mio.). Bereinigt um die Sondereffekte ergab sich ein EBIT von CHF 19.3 Mio. (Vorjahr: CHF 14.7 Mio.).
Auch das Berichtsjahr 2018 war für die Division Türen gekennzeichnet durch ein grundsätzlich ansprechendes Marktumfeld. Mit einem Anteil von über 60% am Gesamtumsatz war Deutschland der mit Abstand bedeutendste Markt für die Division, gefolgt von der Schweiz und Polen. In der Schweiz nahm die Division mit RWD Schlatter jedoch einen leichten Umsatzrückgang in Kauf, dies aufgrund der veränderten Marktbearbeitung mit verstärktem Fokus auf Profitabilität im Objektgeschäft.
Der deutsche Markt entwickelte sich weiterhin sehr positiv. Der Gesamtmarkt für Innentüren wuchs 2018 gegenüber Vorjahr um rund 3 – 4%. Dies ist nach wie vor auf den positiven Trend im Wohnungsbau zurückzuführen, in welchem insbesondere die Neubaufertigstellungen zugenommen haben. Die Wohnbau-Renovierungen waren leicht rückläufig und der Nichtwohnungsbau blieb konstant. Das Umsatzwachstum bei Prüm und Garant lag über dem Marktwachstum. Auch für die Folgejahre 2019 und 2020 rechnet die Division mit einer Fortsetzung des positiven Marktumfelds, wobei sie davon ausgeht, dass sich insbesondere die Neubauaktivitäten leicht abschwächen werden. Die Wohnbau-Renovierungen werden dank den freiwerdenden Handwerkskapazitäten in den nächsten Jahren etwas zulegen. Insgesamt rechnet die Division mit einem Gesamtmarktwachstum von 1 – 2% pro Jahr. Mit den Unternehmen Prüm und Garant hält sie einen Marktanteil von etwas mehr als 20% am deutschen Innentürenmarkt.
Der Schweizer Wohnungsmarkt verharrte auf dem hohen Niveau der Vorjahre. Nach wie vor war die ungebrochen starke Nachfrage nach Renditeliegenschaften aufgrund mangelnder Anlagealternativen die wichtigste Stütze für den Schweizer Baumarkt. Der Nicht-Wohnungsbau verlief rückläufig und bei den Gewerbeliegenschaften fehlten wirtschaftliche Impulse. Der öffentliche Bau, wie Spitäler und Schulen, hingegen verzeichnete eine stabile Nachfrage. In diesem Segment ist RWD Schlatter sehr gut positioniert. Insgesamt erzielte die Division in der Schweiz einen Marktanteil von knapp 20%.
Der polnische Wohnungsmarkt profitierte weiterhin vom starken Wirtschaftswachstum. Die Wohnungsfertigstellungen sind 2018 gegenüber Vorjahr um 2.5% gestiegen. Treiber waren die guten Arbeitsmarktbedingungen mit steigenden Löhnen und sinkender Arbeitslosigkeit. Auch 2019 dürfte sich der positive Trend fortsetzen, wenngleich sich das Wirtschaftswachstum voraussichtlich etwas abschwächen wird. Mit Invado ist die Division mit einem Marktanteil von 4% am polnischen Markt vertreten.
Produkte, Technologien und Innovationen
Im Hinblick auf die Weltleitmesse BAU München (D) im Januar 2019 hat die Division Türen eine Vielzahl an neuen Produkten auf den Markt gebracht. Zu den Highlights zählen die SmartDOOR, Hotelsystemtüren sowie die neue Premiumkante.
Im Oktober 2018 hat die Arbonia eine Minderheitsbeteiligung an dem Berliner (D) PropTech-Unternehmen KIWI.KI GmbH erworben. KIWI ist bekannt für ihr schlüsselloses Zugangssystem für Haus- und Wohnungstüren von Mehrfamilienhäusern. Gemeinsam mit dem Unternehmen hat die Division Türen eine SmartDOOR entwickelt, mit der sie die Chancen der Digitalisierung nutzen und mitgestalten will. Durch die Integration des KIWI Zutrittssystems in die Türen der Division können diese und die damit verbundenen Zutrittsrechte über das KIWI Portal online verwaltet werden. So lassen sich Nutzer anlegen und Zutrittsrechte vergeben, die bei Bedarf auch ganz einfach wieder gelöscht werden können. Ferner ermöglicht das Portal, Türen direkt per Mausklick zu öffnen. Zugangsberechtigte Personen können die Haustür ganz einfach über den KIWI Transponder oder die KIWI App entriegeln. Hausverwaltungen bleiben dadurch unnötige Wege erspart und die Sorge, nicht den richtigen Schlüssel zur richtigen Zeit am richtigen Ort bereit zu haben, entfällt. Die innovative KIWI Technologie eignet sich für alle Türen eines Mehrfamilienobjektes und funktioniert parallel zum konventionellen Schliesssystem.
Gemeinsam mit Häfele, einem Spezialisten für Beschlagstechnik von Türen, hat die Division eine Hotelsystemtür realisiert. Es ist unter Fachleuten bekannt, dass die Türplanung und -realisierung zu den fehleranfälligsten Gewerken am Bau gehört. Neben den Gestaltungsansprüchen der Architekten, der nötigen Passgenauigkeit und den Anforderungen von Normen kommen Funktionalität, Sicherheit und Qualität im Dauereinsatz hinzu. Das neue Konzept ist eine einfache Gesamtlösung für den Kunden, bestehend aus Türblatt, Oberfläche, Beschlagsausstattung und Türzarge. Die Gesamtlösung vereinfacht die Abläufe für Planer, montierende Verarbeiter und Betreiber gleichermassen.
Sich durch neue Ideen und Verbesserungen in der Produktqualität vom Wettbewerb abzusetzen, ist seit jeher der Anspruch der Division Türen. Mit einer innovativen und wegweisenden Anlage zur Bekantung der Tür mit einer «Nullfuge» werden sich Prüm und Garant auf ein neues Qualitätslevel hin bewegen. Insgesamt hat die Division rund CHF 22 Mio. in diese neuen Anlagen investiert. Dank dem neuen Produktionsverfahren werden Prüm und Garant ganz neue Massstäbe in der gesamten Türenbranche setzen und ihren Kunden damit beweisen, dass sie innovative Partner mit höchsten Qualitätsansprüchen sind.
Nebst der neuen Premium-Kantentechnologie investierte die Division im Berichtsjahr zudem in die Produktivitäts- und Kapazitätssteigerung sowie in den Ausbau der Logistikprozesse. So wurde im produktiven Bereich bei Prüm mit der Investition in ein zusätzliches Bearbeitungszentrum für Sondertüren und in eine einseitige Postforminganlage ein wesentlicher Flaschenhals entschärft. Bei Garant wird die Division ebenfalls in ein vollautomatisches Bearbeitungszentrum für Sondertüren investieren. Zudem beginnt sie zum Ende des Jahres 2019 mit der Installation einer kompletten Zargenstrasse. Bei Invado wurde im Berichtsjahr die neue Türenproduktionshalle fertiggestellt, sodass in 2019 mit der Installation der neuen Produktionsmaschinen gestartet werden kann.
Nachhaltigkeit
Energie- und Materialeffizienz stehen permanent im Fokus der Division Türen. So wird beispielsweise die Hallenbeleuchtung sukzessive auf LED umgestellt und bei der Neubeschaffung von Maschinen und Anlagen darauf geachtet, dass die verwendeten Antriebe und Motoren den neuesten Effizienzklassen entsprechen. Zudem sorgt die stetige Verbesserung an den Anlagen dafür, dass die Produktivität permanent steigt und dass der Energiebedarf je Bauteil kontinuierlich sinkt.
Auch der Mitarbeiterorientierung trägt die Division Rechnung. So wurden an den Standorten Prüm in Deutschland und Invado in Polen die Kantinen bzw. Sozialräume im Berichtsjahr modernisiert.
Ausblick
Die Division Türen erwartet für 2019 in ihren Heimatmärkten ein weiterhin positives, wenngleich etwas verhalteneres Konjunkturklima. Die limitierten Handwerkerkapazitäten auf dem Bau begrenzen die Wachstumsmöglichkeiten.
Diesem anspruchsvollen Umfeld begegnet die Division Türen mit einer kontinuierlichen Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit durch substanzielle Investitionen. Dabei treibt die Division in den kommenden Jahren Prozessoptimierungen, Effizienzverbesserungen und eine fortgesetzte Automatisierung fokussiert voran. Bei Prüm liegt der Investitionsschwerpunkt in 2019/2020 primär auf dem Ausbau der Logistik. In 2019 wird der Produktionsstandort um eine hochautomatisierte Verladehalle erweitert, wodurch die Division den gesamten Bereitstellungs- und Verladeprozess optimiert und deutlich beschleunigt. Im Anschluss erweitert die Division in 2020 das Hochregallager um 60%. Dadurch können zusätzliche 13 Oberflächen innerhalb kürzester Zeit direkt aus dem Lager geliefert werden. Garant erhält ein vollautomatisches Bearbeitungszentrum für Sondertüren. Zudem wird zum Ende des Jahres 2019 mit der Installation einer kompletten Zargenstrasse begonnen. Invado wird die neue Türblattfertigung und die neue Zargenstrasse in Betrieb nehmen. RWD Schlatter wiederum erhält in 2019/2020 eine moderne Lackierstrasse sowie ein neues, hochflexibles Bearbeitungszentrum.
Highlights
Systemtüren: Eine einfache Gesamtlösung für den Kunden
Die beiden Unternehmen Prüm und Häfele kooperieren, um Türen als Gesamtlösungen anzubieten. Das macht es für Planer, Investoren und Montagebetriebe deutlich einfacher: Ein Türsystem der Kooperation Prüm Häfele ist ein individuelles und bedarfsgerechtes Paket. Einfach zu planen. Einfach zu bestellen. Einfach zu montieren.
Entwicklung von «SmartDOORS»
Die Arbonia beteiligte sich im Oktober 2018 mit einer Minderheit am Berliner (D) PropTech-Unternehmen KIWI. Im Bereich der schlüssellosen Zutrittssysteme für Wohnungsunternehmen ist KIWI der Marktführer in Deutschland. Zusammen mit der Division Türen wurden 2018 «SmartDOOR»-Modelle entwickelt, in denen die KIWI Technologie fabrikfertig im Türblatt verbaut ist.
Premiumkante
Mit der Premiumkante eröffnen Prüm und Garant ein neues Kapitel der Türbekantung. Diese zeichnet sich durch besonders hohe Schlag- und Stossfestigkeit aus. Dazu setzt die Division auf die innovative Airtec-Technologie, bei der ein Kantenband mittels Heissluftverfahren am Türfalz aufgebracht wird.