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Aktionärsbrief

Um ihre strategische Position als führender europäischer Gebäudezulieferer festigen zu können, realisierte die Arbonia im Geschäftsjahr 2018 wiederum wichtige Schritte. Mit der Vasco-Akquisition in Westeuropa erweiterte das Unternehmen seine geografische Präsenz, aber auch das Angebot im Bereich Heizung, Lüftung und Klima. Die Arbonia beendete Ende 2018 ihre Aktivitäten, die Fertigungen an Standorten mit einer bestmöglichen Kosten- basis zu konzentrieren. In diesen Kompetenzzentren mit modernster Infrastruktur bündelt das Unternehmen ihr Know-how nahe bei ihren Absatzmärkten. Die Devestition von nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften setzte Mittel für die konsequente Weiterentwicklung des Unternehmens frei.
Die Arbonia sieht sich beim Start in das Geschäftsjahr 2019 industriell und finanziell gut aufgestellt, damit sie sich erfolgreich behaupten kann.

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre Sehr geehrte Damen und Herren

Die Arbonia Gruppe war im Geschäftsjahr 2018 von unterschiedlichen Entwicklungen geprägt. Das Unternehmen verzeichnete ein stabiles organisches Wachstum bei erfreulicher Profitabilitätsentwicklung. In der zweiten Jahreshälfte schwächte sich die Dynamik erwartungsgemäss ab, aufgrund von gesamtwirtschaftlichen und branchenspezifischen Entwicklungen in grossen Märkten, aber auch internen Herausforderungen wie beispielsweise der Verlagerung der Holz/Aluminium-Fensterproduktion aus der Schweiz nach Ostdeutschland.

Die Arbonia erhöhte 2018 den Konzernumsatz gegenüber Vorjahr um 10.3% auf CHF 1374.0 Mio. (Vorjahr: CHF 1245.6 Mio.). Die seit 1. Juni 2018 konsolidierten Aktivi­täten der Vasco Group trugen mit CHF 58.8 Mio. zum Wachstum der Arbonia bei. Das EBITDA steigerte sich um 8.5% und erreichte mit Sondereffekten CHF 130.5 Mio. (Vorjahr: CHF 120.3 Mio.). Bereinigt um diese Effekte erzielte die Arbonia eine EBITDA- Er­hö­hung um 13.6% von CHF 101.3 Mio. auf CHF 115.1 Mio. Die deutlich höheren Ab­schreibungen im Berichtsjahr bewirkten, dass das EBIT keine Steigerung erfuhr und die Arbonia einen Wert von CHF 61.0 Mio. erzielte (Vorjahr: CHF 61.3 Mio.). Bereinigt um die Sondereffekte kam das EBIT auf CHF 47.8 Mio. zu liegen (Vorjahr: CHF 42.6 Mio.), was einer Steigerung von 12.4% entspricht. Die Arbonia erzielte ein Unternehmens­ergebnis von CHF 46.0 Mio. Im Vorjahr hatte dieser Wert CHF 46.4 Mio. betragen.

Die stetige Stärkung der finanziellen Basis über die letzten Jahre erlaubt es der Arbonia, ihren Aktionären für das Geschäftsjahr 2018 erstmals seit dem Geschäftsjahr 2013 wieder eine Dividende vorzuschlagen.

Marktumfeld

Im Berichtsjahr war Deutschland der grösste Absatzmarkt, gefolgt von der Schweiz, Polen, Italien und Frankreich. In diesen Kernmärkten erzielte die Arbonia rund 80% der Jahresumsätze.

Zins- und Konjunktursorgen, der eskalierende Handelsstreit zwischen den USA und China, die noch ungewisse Umsetzung des Brexits sowie Italiens Staatsverschuldung trugen dazu bei, dass sich die weltwirtschaftliche Stimmung insbesondere im zweiten Halbjahr 2018 eintrübte. Diese Unsicherheiten beinflussten auch die Prognosen zur Bauwirtschaft. Die Arbonia kämpfte im Berichtsjahr mit steigenden Rohmaterialpreisen, unter anderem für Aluminium, Stahl und Glas sowie mit steigenden Lohnkosten, speziell in Zentral- und Osteuropa.

Im Markt Deutschland entwickelte sich die Baukonjunktur stabil, doch bremst der Mangel an Fachkräften und Baugrundstücken schon seit einiger Zeit den Boom im Neubau. Die Knappheit an fehlenden Bauhandwerkern führte dazu, dass das Neubaugeschäft bevorzugt wurde, was das margenstärkere Renovierungsgeschäft im Berichtsjahr noch hemmte. Zusätzlich wirkten sich 2018 aber auch die generell gedämpften Konjunkturerwartungen aus. Tiefere Auftragseingänge in der Industrie führten zu einem Rückgang bei gewerblichen Gebäudeinvestitionen.

Im Markt Schweiz blieb das Volumen stabil, doch hat die von der Tiefzinspolitik getriebene, starke Neubautätigkeit der letzten Jahre zu Ungleichgewichten auf dem Immobilienmarkt geführt. Steigende Leerwohnungsbestände bei Renditeobjekten schaffen einen zunehmenden Wettbewerb mit Preisdruck auf die Mieten. Diese Entwicklung macht nicht zuletzt auch energetische Sanierungen weniger attraktiv, da diese die Wohnungen verteuern. Insgesamt wächst in der Schweiz das Risiko, dass der Wohnungsneubau eine noch stärkere Korrektur erfährt als seit längerem prognostiziert. Demgegenüber verzeichneten die Bürogebäude ein erfreuliches Wachstum.

In Osteuropa verzeichnete der für die Arbonia bedeutendste Markt Polen ein weiterhin ansprechendes Wachstum. Herausforderungen stellten sich aber mit dem Fachkräftemangel, der sich hier ebenfalls verschärfte, sowie mit der unbefriedigenden Arbeitsproduktivität, die deutlich unter dem EU-Durchschnitt lag. In der Slowakei und in Tschechien, wo die Arbonia ebenfalls Produktionsstätten betreibt, zeichnete sich bereits ab, dass Fachkräftemangel und steigende Lohnkosten die volkswirtschaftliche Entwicklung hemmen.

In Italien war das Jahr 2018 von permanenter politischer Instabilität und dem Haushaltstreit mit der EU geprägt. Diese Probleme führten zu allgemeiner Verunsicherung in der Wirtschaft, zu Kreditrisiken und verzögerten Investitionen sowie zu einem stagnierenden Konsum und letztendlich zu einer technischen Rezession.

Das Wachstum in Frankreich hat sich vor allem im zweiten Halbjahr abgeschwächt, die Reallöhne stiegen nur gering. Die gegen Jahresende aufflammenden Proteste der «Gelbwesten-Bewegung» brachten zusätzlich politische Verunsicherung und dämpften die Konjunktur erneut. Dies wirkte sich auch negativ auf die Stimmung bei den Bauherren aus. Für das Jahr 2019 sind die Erwartungen bei Neubauten und energetischen Sanierungen entsprechend gedämpft.

Übergreifende Aktivitäten der Arbonia Gruppe

Im Geschäftsjahr 2018 führte die Arbonia weitere strategische Massnahmen durch, damit ihr Profil geschärft und die industrielle und finanzielle Basis für die langfristige Geschäftsentwicklung gestärkt werden konnte. Die vormalige Division Gebäudetechnik wurde Anfang 2018 aufgeteilt; die dazugehörigen Marktsegmente werden seither durch die zwei neuen, eigenständigen Divisionen HLK (Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik) bzw. Sanitär bearbeitet. Ebenfalls im Januar schloss die Arbonia den Ende 2017 eingeleiteten Verkauf der Profilsysteme erfolgreich ab und fokussierte damit die Division Türen auf das Geschäft mit Innentüren. Die Arbonia Gruppe umfasst seither die vier Divisionen HLK, Sanitär, Fenster und Türen.

Ein Schwerpunkt galt im Berichtsjahr der Stärkung der Division HLK, in strategischer wie in industrieller Hinsicht. Im Mai gab die Arbonia die Übernahme der belgischen Vasco Group bekannt, des Marktführers für Heizkörper in den Benelux-Ländern mit Werken in Belgien, den Niederlanden und Polen. Damit ergänzte die Division ihr Sortiment mit regional bekannten Marken, erweiterte ihre geografische Präsenz in Westeuropa und trug zur Konsolidierung in der Heizkörperbranche bei. Im Herbst erwarb die Arbonia mit dem Unternehmen Tecna ihren vorherigen HLK-Vertriebs- partner für die iberische Halbinsel und stärkte damit ihr Direktgeschäft.

Das strategische Ziel, den Immobilienbesitz den betrieblichen Bedürfnissen anzupassen, verfolgte die Arbonia im Jahr 2018 mit der Veräusserung von drei Liegenschaften in der Schweiz. Im ersten Halbjahr wurde die Liegenschaft für die Fensterproduktion in Villeneuve (CH) veräussert. In Dietlikon (CH) verkaufte das Unternehmen rückwirkend zum 1. Oktober eine Industrieliegenschaft, die es seit dem Ausstieg aus dem Küchengeschäft im Jahr 2014 nicht mehr selbst genutzt hatte. Im Dezember veräusserte die Arbonia ein unbebautes Grundstück beim Hauptsitz in Arbon (CH). Alle Liegenschaften wurden von Immobilienentwicklungsfirmen übernommen. Den substanziellen Erlös aus diesen Devestitionen setzt die Arbonia zur Finanzierung des allgemeinen Geschäftsbetriebs ein.

Um eine solide mittel- bis langfristige Finanzierung der Arbonia Gruppe mittels einer zusätzlichen Quelle sicherzustellen, wurde im April 2018 ein Schuldscheindarlehen platziert. Aufgrund der starken Nachfrage nach den Schuldscheinen mit Laufzeiten von 5, 7 und 10 Jahren konnte das Volumen von ursprünglich EUR 75 Mio. auf EUR 125 Mio. erhöht werden.

Im Berichtsjahr tätigte die Arbonia Investitionen von insgesamt CHF 136.0 Mio. Für das Jahr 2019 sind weitere Investitionsprojekte im Umfang von CHF ~100 Mio. geplant.

Zur Sicherstellung der Kontinuität im obersten Management ernannte der Verwaltungsrat der Arbonia AG im Dezember 2018 Daniel Wüest zum Chief Financial Officer (CFO) und Mitglied der Konzernleitung. Er wird per 12. April 2019, dem Datum der Generalversammlung, die Verantwortung für den Bereich Corporate Finance von Felix Bodmer übernehmen. Der Schweizer Staatsbürger Daniel Wüest, geboren 1970, ist Betriebswirtschafter mit Spezialisierung in Finance und Banking. Er verfügt über einen langjährigen internationalen Leistungsausweis. Aus seiner frühere Tätigkeit als Dienstleister ist er mit der Arbonia Gruppe seit Jahren vertraut.

Strategien und Entwicklungen der Divisionen

Die Arbonia hatte im Jahr 2015 ein umfangreiches Programm zur Erreichung von finanziellen und strategischen Zielen bis Ende 2018 gestartet. Wesentliche Massnahmen galten der Verlagerung des Produktions-Footprints und der Fokussierung auf Divisionsstrategien. Um sich auf der heute erreichten tragfähigen Basis weiterzuentwickeln, hat die Arbonia für das gesamte industrielle Geschäft vier strategische Stossrichtungen definiert:

  • Auf- und Ausbau hochproduktiver Produktionszentren und Vertiefung der vertikalen Integration
  • Entwicklung von Produkt- und Marktplattformen
  • Ausarbeitung einer umfassenden, divisionsübergreifenden Digitalisierungsstrategie auf der Basis von verbesserten und automatisierten Prozessen
  • Forcierung der regionalen Expansion.

Der folgende Überblick wird durch detaillierte Informationen in den separaten Divisionskapiteln ab Seite 18 ergänzt.

Die Division HLK (Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik) entstand per 1. Januar 2018 als eigenständiger Teil aus der früheren Division Gebäudetechnik. Sie weist somit erstmals eigene Kennzahlen für ein ganzes Geschäftsjahr aus. Strategisch verfolgt die Division zwei wesentliche Ziele:

1. Ihr Produktportfolio sowie ihre Marktpräsenz auf wachsende Produkte/Dienstleistungen und Märkte anzupassen sowie

2. bei der Konsolidierung des europäischen Heizkörpermarkts eine führende Rolle einzunehmen und sich dabei regional sowie auf Angebotsseite zu erweitern.

Ein wichtiger Schritt in diese Richtungen erfolgte mit der Übernahme der belgischen Vasco Group im Mai 2018. Vasco brachte im HLK-Geschäft eine breitere Marktpräsenz in westeuropäischen Ländern, aber auch eine vertikale Integration, indem Vasco Rohre für Fussbodenheizungen selbst fertigt. Noch vor einigen Jahren repräsentierten Radiatoren über 90% des Gesamtumsatzes der Division, davon mehr als 65% Flachheizkörper in der DACH-Region. In 2018 machten Radiatoren trotz eines konsolidierten Wachstums lediglich noch einen Anteil von unter 65% des Gesamtumsatzes aus; davon weniger als 40% Flachheizkörper, welche heute darüber hinaus zu grossen Teilen in Wachstumsmärkten wie Osteuropa und Russland verkauft werden. Ein wesentlicher Anteil am konsolidierten Umsatzwachstum der Division entfiel bereits in 2018 jedoch auf das Produktsegment Wärmepumpen, Flächenheizung, Konvektoren sowie Klima- und Lüftungstechnik, das in Zukunft 40 – 50% des Umsatzes ausmachen soll.

Mit umfangreichen Investitionen hat die Arbonia in den vergangenen Jahren auch die Fertigung im deutschen Plattling modernisiert, zum Nutzen der Qualität und der Lieferbereitschaft. Zur Zentralisierung von Know-how in Kompetenzzentren sowie zur weiteren Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit will die Division HLK ihr Fertigungsvolumen dort und an weiteren hochautomatisierten Standorten konzentrieren. Im russischen Stupino ist der 2018 begonnene Neubau einer Heizkörper-Produktionsstätte auf Kurs; das Werk wird im Frühjahr 2019 in Betrieb genommen.

Die Division Sanitär, ebenfalls per 1. Januar 2018 aus der früheren Division Gebäudetechnik heraus entstanden, hat im Berichtsjahr am deutschen Standort Plattling die Prozesse weiter adaptiert und vereinheitlicht, nachdem im Vorjahr die Produktion der Marke Koralle dorthin verlagert worden war. Die damit angestrebte höhere Produktionseffizienz wurde bis zum Ende des Berichtsjahrs erreicht. Die Division kämpfte allerdings mit Abschmelzverlusten in Folge zu hoher Handelskonzentration der Marken Kermi und Koralle in Deutschland. Zudem sorgten erschwerte Marktbedingungen in Frankreich für ein generelles Downtrading der Vertriebsaktivitäten, sodass die Division gemeinsam mit ihrem Vertriebspartner Rückgänge hinnehmen musste. Verschiedenste Massnahmen sind in Prüfung respektive in Umsetzung, sodass in 2019 wichtige Weichen in den Bereichen Fertigung, Produktentwicklung sowie Vertrieb und Services gestellt werden können.

Die Division Fenster strebt an, europäische Marktführerin im Fenstergeschäft zu werden. Einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil sucht sie in der Zusammenführung der Fertigung in osteuropäischen Kompetenzzentren.

Besondere Anstrengung erforderte die 2017 gestartete Verlagerung der Produktion aus dem Werk in Altstätten (CH) in das hochmoderne Holz-Kompetenzzentrum in Langenwetzendorf (D). Nach einem deutlich verzögerten Hochlaufen des Werkes aufgrund einer Kombination aus Fachkräftemangel und schwieriger Anlernphase der osteuropäischen Belegschaft sowie der Doppelbelastung, dass die Schweizer Produktionsstätte weiterhin parallel produzieren musste, erreichte Wertbau im Sommer eine wesentlich verbesserte und ab November die gewünscht hohe Produktivität. Ziel ist, das Werk in Altstätten (CH) im Jahr 2019 vollständig abzulösen und nur noch einen Service-Shop zu betreiben.

Im Berichtsjahr stärkte die Division ihre Marktposition mit neuen Produkten, insbesondere im Bereich Kunststoff- und Kunststoff/Aluminium. Die im Vorjahr eingeführte, wegweisende unternehmens- und marktübergreifende Produktplattform für Holz/Aluminium-Fenster hat sich im Berichtsjahr weiterhin bewährt. In der Schweiz gewann die Division dadurch Marktanteile. Das Kunststoff-Kompetenzzentrum in Pravenec (SK) nahm 2018 die Serienproduktion von Isolierglas in einer hochmodernen Anlage auf, verkürzte somit die Durchlaufzeiten in der Produktion, steigerte die Qualität und reduzierte dadurch die Abhängigkeit von lokalen Lieferanten. Die Vereinheitlichung der Profil- und Beschlagsysteme reduzierte einerseits Kosten und andererseits Komplexität.

Die Arbonia hatte ihre Division Türen Ende 2016 mit der Akquisition der Looser Gruppe markant gestärkt. Diese marktführende Anbieterin für Innentüren ergänzte das bestehende Türengeschäft der Arbonia optimal, sowohl hinsichtlich der Produkte als auch mit ihren Fertigungsstätten. In 2017 wurden die Türen-Gesellschaften der Looser Gruppe zügig integriert und die Division auf das Geschäft mit Innentüren fokussiert. Dass dieser strategische Schritt richtig war und zielführend umgesetzt wurde, bezeugt der erfreuliche Geschäftsgang im Berichtsjahr, mit gutem Auftragsbestand zum Jahresanfang 2019. Die Werke in Deutschland und Polen operierten, wie schon im Vorjahr, an der Kapazitätsgrenze und werden nun modernisiert und ausgebaut. In Polen wurde der Grundstein für eine neue Türenproduktion bereits gelegt und eine neue Lagerhalle in Betrieb genommen.

In der Schweiz entwickelte sich die Nachfrage nach Innentüren der Marke Prüm sehr gut. Das Geschäft mit dem Schweizer Fachhandel gewann durch den Zusammenschluss markant an Dynamik, wovon sowohl die Funktionstüren von RWD Schlatter als auch die Standardtüren von Prüm profitieren.

In strategischer Hinsicht will die Arbonia eine führende Rolle bei der rasch fortschreitenden Digitalisierung der Immobilienbranche («prop tech») übernehmen und beteiligte sich deshalb an dem Berliner (D) PropTech-Unternehmen KIWI.KI GmbH. KIWI und die Division Türen entwickelten gemeinsam die «SmartDOOR», eine Tür erweitert um die von aussen nicht sichtbare, digitale Zugangstechnologie von KIWI. Mit diesem digitalen Zugangssystem können Wohnungsunternehmen ihr Schlüsselmanagement digitalisieren und ihren Mietern gleichzeitig mehr Komfort bieten. Verwalter und Eigentümer können Zutrittsrechte in Echtzeit online managen und kommen so ohne aufwendige Schlüsselübergaben aus.

Ausblick

In den vergangenen Monaten äusserten sich der IWF sowie auch unterschiedliche Wirtschaftsforschungsinstitute zu den weltweiten Konjunkturaussichten negativ. Als dargelegte und bekannte Risiken werden die Handelskonflikte, der momentan noch unklare Ausstieg von Grossbritannien aus der EU, die Staatsverschuldung in Italien sowie die Aussicht auf ein Ende der expansiven Geldpolitik genannt. Viele Prognosen signalisieren, dass nach bald zehn Jahren ununterbrochenen Wachstums ein Ende absehbar sein könnte.

Es begann sich auch im Berichtsjahr abzuzeichnen, dass sich die günstige Entwicklung der Bauwirtschaft und die Baunachfrage in 2019 aufgrund der dargelegten Probleme wie beispielsweise Kapazitätsgrenzen, Fachkräftemangel und weiter steigende Personalkosten abschwächen werden. Wir gehen davon aus, dass nach einer bis 2017 beschleunigten Erholung die Baukonjunktur mittelfristig etwas an Dynamik verlieren und das Bauvolumen im Vergleich zum Vorjahr nach Märkten differenziert abnehmen könnte.

Guidance

Für das Jahr 2019 erwarten wir dennoch ein organisches Umsatzwachstum von ~3% und ein operatives EBITDA in der Grössenordnung von CHF 128 – 136 Mio. Der IFRS 16-Effekt dürfte sich auf gut CHF 10 Mio. belaufen, was im EBITDA mit diesem Betrag enthalten ist und der hauptsächlich bei den Abschreibungen aber auch im Finanzaufwand wieder neutralisiert wird. Auch im Geschäftsjahr 2019 investieren wir weiter im Umfang von CHF ~100 Mio. wie in den vergangenen Jahren, weil wir überzeugt sind, dass dies der Garant für nachhaltiges Wachstum ist. Für das Geschäftsjahr 2018 wird der Verwaltungsrat der Generalversammlung beantragen, erstmals seit dem Geschäftsjahr 2013 wieder eine Dividende aus­zuschütten.

Für 2019 gehen wir von einer fortschreitenden Verlangsamung der weltweiten Konjunktur aus. Diese Entwicklung wird unsere Märkte beeinflussen, wenn auch in unterschiedlichem Ausmass. Nach den hohen Investitionen in Massnahmen zur Steigerung der Effizienz, in die Modernisierung unserer Werke und neue, wertschöpfende Aktivitäten sehen wir uns jedoch in einer guten Ausgangslage, um uns auch in einem rauen Umfeld erfolgreich zu behaupten.

Dank

Die Arbonia bewegt sich auch nach dem Erreichen eines soliden industriellen und finanziellen Fundaments in einer Branche mit hoher Wettbewerbsintensität. Unsere Kunden haben grosse Erwartungen an die Produktqualität unserer renommierten Marken, gleichzeitig aber auch an unsere Effizienz und das Preis-Leistungs- Verhältnis. Parallel dazu wachsen gruppenintern die Anforderungen an die Zusammenarbeit: Durch Produktionsverlagerungen, Akquisitionen und Marktexpansion wächst unsere kulturelle Vielfalt. Mitarbeitende wie Führungskräfte der Arbonia waren durch all diese Entwicklungen im Geschäftsjahr 2018 stark gefordert. Im Namen des Verwaltungsrats und der Konzernleitung danken wir allen Beteiligten für ihr grosses Engagement. Unser Dank gilt auch unseren Kunden und Zu­lieferern, vor allem aber Ihnen, geschätzte Aktionärinnen und Aktionäre, für Ihr Vertrauen.

Alexander von Witzleben

Verwaltungsratspräsident und CEO

Felix Bodmer

CFO