- Nachhaltigkeitsstrategie
- Wesentlichkeitsanalyse
- Nachhaltigkeitsgovernance
- Verhaltenskodex
- Umgang mit Stakeholdern
- Einbezug von Stakeholdern und deren Anliegen
Nachhaltigkeitsbericht
Nachhaltigkeitsstrategie
Die anhaltende Diskussion um Klimaneutralität und die dafür erforderliche Energieeffizienz, die zunehmende Urbanisierung und der demografische Wandel beeinflussen die strategische Entwicklung der Arbonia. Die Veränderung von Wohnformen führt zu einer steigenden Nachfrage nach Wohnraum in Ballungszentren. Diese trifft auf einen Immobilienmarkt, in dem die Mehrzahl der Gebäude energetisch saniert werden muss, um den Energieverbrauch im Allgemeinen sowie den fossilen im Spezifischen und somit den Ausstoss von Treibhausgasen zu reduzieren.
Es besteht demnach ein hoher Bedarf an Produkten, die den Energieverbrauch in Gebäuden senken und zugleich für ein angenehmes Raumklima sorgen. Die Arbonia hat diesen Trend frühzeitig erkannt und ihr Produktportfolio darauf ausgerichtet. Das Unternehmen fokussiert sich auf innovative System-Lösungen für das Lüften und Heizen von Innenräumen sowie auf Türen und Fenster, die dank ihrer Isolationsleistung dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken.
Die konsequente Ausrichtung auf ein nachhaltiges und langfristiges Geschäftsmodell brachte in den vergangenen Jahren Veränderungen mit sich. Die Arbonia tätigte Akquisitionen und Investitionen mit dem Ziel, nachhaltigere Produkte und Produktionsabläufe anbieten zu können. Sie unterstützt Abkommen zur Senkung des Treibhausgasausstosses wie das «Übereinkommen von Paris» der Pariser Klimakonferenz sowie den «European Green Deal» und leistet einen aktiven Beitrag zur Minimierung der globalen Erwärmung (siehe «CO2 und Energie», Seiten 60 – 64). Die nachhaltige Konzernstrategie wird in der gesamten Unternehmensgruppe umgesetzt, wobei den Divisionen aufgrund der dezentralen Organisation ein hohes Mass an Verantwortung zukommt. Sie entwickeln spezifische Pläne zur Unterstützung der konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie und zur Erweiterung des Produktportfolios. Ein Beispiel hierfür ist die Akquisition der Vasco Gruppe in der Division HLK im Jahr 2018, die es der Arbonia unter anderem ermöglichte, den Eigenfertigungsanteil am Produkt Fussbodenheizung zu erhöhen.
Derzeit verfeinert die Arbonia ihre Nachhaltigkeitsstrategie für die nächsten Jahre. Neben den bisherigen Zielen, das Produktportfolio und die Produktionsprozesse kontinuierlich zu optimieren, werden aufgrund der 2020 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse weitere Zielsetzungen folgen. Die Arbonia wird zukünftig die Kennzahlen zur Messung ihrer Nachhaltigkeitsleistung entsprechend ergänzen.
Das Geschäftsjahr 2020 zeigte deutlich, dass die Arbonia mit der nachhaltigen Restrukturierung und Repositionierung der letzten fünf Jahre, die sowohl die Verlagerung einiger Werke an kostengünstigere Standorte im Osten Europas als auch Investitionen in hocheffiziente sowie ressourcenschonende Anlagen mit sich zog, den richtigen Weg eingeschlagen hat. Die Fokussierung auf nachhaltige Wärmeerzeugung in der Division HLK und Isolation in den Divisionen Fenster und Türen zahlt sich auch finanziell aus.
Wesentlichkeitsanalyse
Grundlage dieses Nachhaltigkeitsberichts ist eine 2020 durchgeführte Wesentlichkeitsanalyse. In dieser ermittelte die Arbonia, welche Themen für den langfristigen Geschäftserfolg relevant sind, und bei welchen Themen der Konzern bedeutende Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft hat. Startpunkt war eine breit gefächerte Auflistung, die Themen der Global Reporting Initiative (GRI) Standards, des Sustainability Accounting Standards Board (SASB), die Kriterien von ESG Ratingagenturen sowie die Ausrichtung vergleichbarer Unternehmen umfasste. In einem Kernteam wurden verwandte Themenbereiche konsolidiert und in einem anschliessenden Workshop bewerteten Vertreter aus allen Divisionen sowie die Konzernfunktionen Human Resources, Legal & Compliance, IT, Corporate Procuremente, Group Controlling, Corporate Communications & Investor Relations die Relevanz der Themen. Dieser Prozess wurde von einem externen Spezialisten unterstützt und das Ergebnis der Wesentlichkeitsanalyse in einer Matrix abgebildet. Im vorliegenden ersten Nachhaltigkeitsbericht geht die Arbonia ausführlich auf vier Fokusthemen ein. Die Berichterstattung zu den weiteren wesentlichen Themen wird künftig schrittweise ausgebaut.
Nachhaltigkeitsgovernance
Die Arbonia ist dezentral aufgebaut. Die Konzernleitung – bestehend aus CEO, CFO und den Divisionsleitern – legt die Massnahmen zur Umsetzung der vom Verwaltungsrat vorgegebenen Strategie fest. Die Verantwortung für das operative Geschäft obliegt den Divisionen. Unternehmerische Nachhaltigkeit wird auf Konzernebene durch den CFO der Arbonia gesteuert und die gruppenweite Koordination von der Abteilung Corporate Communications & Investor Relations. Die Umsetzung der definierten Nachhaltigkeitskriterien obliegt der Verantwortung der Divisionen respektive deren Gesellschaften in Abstimmung und Koordination mit der Gruppe. Wichtigste Initiativen und Projekte bespricht und evaluiert die Konzernleitung monatlich. Das Group Controlling führt zudem regelmässig interne Audits der einzelnen Tochterunternehmen durch, wobei auch Nachhaltigkeitsaspekte analysiert werden.
Verhaltenskodex
Die Arbonia ist sich ihrer ökonomischen, ökologischen und sozialen Verantwortung bewusst und bekennt sich daher in ihrem Verhaltenskodex zum Umweltschutz und zum schonenden Umgang mit Ressourcen. Auch die zentralen sozialen und ethischen Werte der Arbonia sind im Kodex festgehalten: Engagement, Verantwortung, Vertrauen und Zusammenarbeit. Der Kodex wurde zuletzt 2018 überarbeitet und ist für alle Mitarbeitenden bindend. Die Anwendung und Umsetzung im täglichen Kontakt mit internen und externen Partnern ist fester Bestandteil der Unternehmenskultur.
Umgang mit Stakeholdern
Mit ihren Anspruchsgruppen, die massgeblich ihre ökonomischen, ökologischen und sozialen Ziele beeinflussen, pflegt die Arbonia einen intensiven Austausch. Zu den internen und externen Stakeholdern zählen Mitarbeitende, Aktionäre, Kunden und Arbeitnehmervertretungen, Analysten, Behörden sowie benachbarte Unternehmen, Nachbarn und Gemeinden an den Unternehmensstandorten. Weiter gehören Partner wie Lieferanten, Transportunternehmen, Forschungsinstitute, Kammern und Verbände sowie die Öffentlichkeit dazu. Zu den wichtigsten Verbänden und Interessensgruppen, denen die Arbonia angehört, zählen Swissmem, die Industrie- und Handelskammer Thurgau, SwissHoldings, die Arbeitgebervereinigung, der Bundesverband Bausysteme und die Handelskammer Deutschland-Schweiz. Der Austausch mit den Stakeholdern findet regelmässig im Rahmen von persönlichen Gesprächen, Sitzungen, Konferenzen und Messen sowie Befragungen statt. Eine Übersicht über den Umgang mit Stakeholdern ist in der folgenden Tabelle zu finden.