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CO2 und Energie

Der Themenbereich «CO2 und Energie» ist für die Arbonia in zweierlei Hinsicht wichtig: Ein grosses Potenzial zur Reduktion von Treibhausgasen liegt in Gebäuden, die mit einem Anteil von über 30% nach der Mobilität die grössten Verursacher von CO2-Emissionen in Europa sind. Es besteht demnach ein hoher Bedarf an Produkten, die den Energieverbrauch in Gebäuden senken und zugleich für ein angenehmes Raumklima sorgen. Die Arbonia hat diesen Trend frühzeitig erkannt und leistet mit ihren Produkten einen substanziellen Beitrag. Sowohl bei Neubauten als auch bei Renovationen lassen sich Verbesserungen erzielen – insbesondere durch den Einsatz der integrierten Systemlösungen, aber auch durch den Einsatz von Einzelkomponenten der Division HLK. Ferner tragen auch die Innentüren aus Holz und Glas dank ihrer Isolationsleistung zur Senkung des Energieverbrauchs von Gebäuden bei.

Gleichzeitig will die Arbonia im eigenen Betrieb, in der Produktion und im Bereich Transport und Logistik möglichst emissionsarm wirtschaften. Basierend auf der Science Based Targets Initiative hat die Gruppe im Berichtsjahr einen Absenkpfad für die eigenen CO2-Emissionen (Scope 1 und 2) festgelegt und entsprechende Ziele und Massnahmen definiert. Die Arbonia ist sich bewusst, dass die Emissionen der vor- und nachgelagerten Werschöpfungskette (Scope 3) einen grossen Teil der gesamten Emissionen ausmachen dürften. Sie ist daher dabei, die grössten Einflussfaktoren für die Scope-3-Emissionen zu identifizieren, um auch hierfür Reduktionsziele und Massnahmen zu formulieren.

Im Berichtsjahr ist es der Arbonia bereits gelungen, den Anteil erneuerbarer Energie am Gesamtenergieverbrauch auf 41.0% zu steigern (Vorjahr 38.1%). Dazu trug massgeblich die Ausweitung der eigenen Stromproduktion um 15% durch den Ausbau der betriebseigenen Photovoltaikanlagen bei. Aufgrund dessen sowie des vermehrten Bezugs von erneuerbarem Strom konnte die Arbonia insgesamt den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtstromverbrauch von 23.6% auf 32.7% steigern. Ein weiterer Erfolg stellte die Reduktion des Heizölverbrauchs zur Wärmeproduktion um 18.7% dar. Insgesamt ist es der Arbonia gelungen, ihre Treibhausgasintensität (Treibhausgasemissionen in kgCO2e/CHF Nettoumsatz) trotz deutlich höherer Produktivität um 11.2% zu reduzieren.

Darüber hinaus plant die Arbonia, im Jahr 2022 ihre Umweltdaten in Übereinstimmung mit dem Carbon Disclosure Project (CDP) zu veröffentlichen. Das Engagement im Bereich CO2 und Energie kommt der Arbonia zugute, da sie so den steigenden Kundenerwartungen bezüglich Nachhaltigkeit sowie zunehmenden gesetzlichen Anforderungen gerecht wird.

Umweltkennzahlen

2021

2020

Delta

Energieverbrauch in MWh

325 618

319 136

2.0%

Davon erneuerbar

41.0%

38.1%

Strom

107 268

102 461

4.7%

Eigene Stromproduktion 1

12.2%

10.6%

Total erneuerbarer Strom

32.7%

23.6%

Wärme

194 464

193 924

0.3%

Eigene Wärmeproduktion (Holzschnitzel/-späne)

98 374

97 343

1.1%

Erdgas

93 806

93 772

0.0%

Heizöl

2 285

2 810

18.7%

Fernwärme

0

0

0.0%

Treibstoffe

23 886

22 751

5.0%

Diesel

22 624

21 402

5.7%

Benzin und Liquified Petroleum Gas (LPG)

1 262

1 349

6.5%

Energieverbrauch in kWh/CHF Nettoumsatz

0.28

0.31

10.4%

Treibhausgasemissionen in tCO²e

65 759

65 046

1.1%

Scope 1

27 719

27 530

0.7%

Eigene Wärmeproduktion (Holzschnitzel/-späne) 2

1 520

1 504

1.1%

Erdgas

19 227

19 220

0.0%

Heizöl

611

751

18.7%

Diesel

6 049

5 722

5.7%

Benzin und Liquified Petroleum Gas (LPG)

312

332

6.0%

Scope 2

38 040

37 516

1.4%

Strom

38 040

37 516

1.4%

Fernwärme

0

0

0.0%

Treibhausgasemissionen in kgCO²e/CHF Nettoumsatz

0.056

0.063

11.2%

1 Die eigene Stromproduktion erfolgt mittels Photovoltaikanlagen und einer Windturbine. Diese Anlagen verursachen im Betrieb keine CO2-Emissionen.

2 Direkte Emissionen aufgrund der Entstehung der Treibhausgase Methan und Lachgas, die während dem Wachstum nicht absorbiert werden. Biogene CO2-Emissionen werden gemäss GHG Protocol ausserhalb der Scopes berichtet und beliefen sich auf 34 782 t CO2e in 2021 und 34 417 t CO2e in 2020.

Daten- und Berechnungsgrundlagen

Die Umweltkennzahlen beinhalten den Ressourcenverbrauch aller produzierenden Gesellschaften der Arbonia Gruppe sowie des Hauptsitzes in Arbon (CH). Reine Vertriebsgesellschaften wurden aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Umweltauswirkungen vernachlässigt. Die Berechnung des Treibhausgasinventars folgt den Richtlinien des WRI / WBCSD Greenhouse Gas Protocol.

Scope 1: Emissionen aus Brenn- und Treibstoffen.

Scope 2: Emissionen, die aufgrund der Produktion von eingekauftem Strom entstehen. Dabei werden länderspezifische Emissionsfaktoren verwendet («location-based approach»). Verwendete Emissionsfaktoren: IEA 2020 und DEFRA.

Division Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik

Bessere Umweltbilanz für Unternehmen und Kunden

Umweltbezogene Aktivitäten betreffen sämtliche Geschäftsprozesse – von Forschung und Entwicklung über Produktion bis hin zu Logistik und Transport. Entsprechend wichtig ist, dass auf jeder Ebene ein Beitrag zur Reduktion der Treibhausgasemissionen und zur Energieeinsparung geleistet wird. Die Division HLK legt seit Jahren grosses Augenmerk auf diese Thematik und ergreift laufend neue Massnahmen, um die Umweltbilanz weiter zu verbessern. Mit einer konsequenten Reduktion von Energieverbrauch und CO2-Ausstoss wird nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Schutz von Umwelt und Ressourcen geleistet, auch Wirtschaftlichkeit und Marktposition lassen sich dadurch weiter verbessern. Das bei der Produktionsoptimierung wichtige Thema Energieeffizienz wird selbstverständlich auch vorab bei der Entwicklung der neuen Produkte berücksichtigt: So stellt die Division HLK sicher, dass sich dank energiesparender Produkte auch die Umweltbilanz der Kunden verbessert.

Energie sparen – und selbst erzeugen

Mit dem Themenkreis Energieeffizienz befasst sich die Division HLK seit Jahren – spätestens seit der Zertifizierung diverser Produktionsstandorte nach den strengen ISO-Normen 14001 und 50001, die unter anderem ein lückenloses Monitoring der Energiekennzahlen verlangen. Überwachung und Bewertung der Energieeffizienz innerhalb der Division sind deshalb Standard – genauso wie ein systematisches Vorgehen, das durch klare Kompetenzen und eigene Energieverantwortliche gewährleistet wird. Diese Verantwortlichen aus den Bereichen Produktion und Logistik stellen sicher, dass die Ziele im Bereich Energie erreicht werden. Wie bereits in den vergangenen Jahren konzentrierte sich das Energiemanagement dabei auf die grössten Verbraucher: Mit weiteren Investitionen in moderne Produktionsanlagen und energiesparende LED-Beleuchtung konnte der Stromverbrauch reduziert werden. So hat beispielsweise Sabiana den Stromverbrauch für die neue Lackieranlage optimiert. Dank der Installation von LED-Leuchten in den Hallen SAB 2 und 3 ist es gelungen, den jährlichen Energieverbrauch um 130’000 kW/h zu reduzieren. Ausserdem weist die neue Anlage einen geringeren Gasverbrauch auf.

Gleichzeitig hat die Division die Stromerzeugung mit eigenen Photovoltaikanlagen erhöht, sodass immer mehr Standorte einen grossen Teil ihres Strombedarfs selbst decken können. Einen Beitrag zur Optimierung der Energiebilanz leistet ausserdem die eigene Windkraftanlage mit einer Leistung von 2 Megawatt am Vasco-Standort Dilsen (BE) sowie die im Berichtsjahr durchgeführte Installation von Niedertemperatur-Heiz- /Kühlgeräten ebenfalls bei Vasco. Die gezielte Optimierung des gesamten Fuhrparks in Plattling (D) gemäss der Abgasnorm «Euro 6», die den CO2-Ausstoss der Division jährlich um mindestens 400 Tonnen reduzieren wird, hat Kermi ebenfalls fortgeführt. Auch die eingeschlagene Strategie zum Aufbau eines ganzheitlichen, CO2-freien Systems für eine effiziente und energiebewusste Erzeugung, Übertragung und Speicherung von Wärme wird von der Division gezielt weiterverfolgt. So wird Kermi im Jahr 2022 am Standort Plattling (D) in eine hocheffiziente gasbetriebene KWK-Anlage investieren, die zu CO2-Einsparungen in der Höhe von jährlich mindestens 425 Tonnen führen wird. Im tschechischen Opočno und Stříbro werden beim Neubau eines Wärmepumpenwerks und bei der Investition in neue Kompressoren modernste energetische Standards berücksichtigt. Die Reduktion des Energieverbrauchs wird an diesen Standorten im Rahmen von Six-Sigma-Projekten, einem Managementsystem zur Prozessverbesserung, analysiert und überwacht.

Hochgesteckte Ziele – beeindruckende Erfolge

Die Herstellung energieeffizienter Produkte erfordert Energie. Ziel der Division HLK ist, diese Energie zu reduzieren und sie zunehmend aus erneuerbaren Quellen zu schöpfen. Mit der Reduktion des Energieverbrauchs und dem Ausbau des Energiebezugs aus erneuerbaren Quellen wird eine deutliche Verbesserung des CO2-Fussabdrucks angestrebt. Ausserdem wird mit kontinuierlich optimierten Bündelungen von Ladungen und der daraus resultierenden Verringerung der Anzahl notwendiger Lastwagen eine Reduktion der Transportkosten angestrebt. Ausserdem setzt die Division Telematik-Daten ein, um das Fahrverhalten und die Fahrstrecken zu überprüfen und optimieren. Schadstoffreiche Fahrzeuge werden durch neue ersetzt, so beispielweise bei der Sabiana.

Zu einer deutlichen Reduktion des Energieverbrauchs im Berichtsjahr führten neben den Implementierungen der Photovoltaikanlagen auch die Erneuerung der Schweissstrassenkühlung sowie der Wärmerückgewinnung bei der Schweissrauchabsaugung in der Flachheizkörperfertigung am Standort Plattling (D).

Begrünung an lokalen Standorten

Eng verbunden mit den Engagements im Bereich CO2 und Energie ist der Erhalt der biologischen Vielfalt. Nach einer Analyse zur Biodiversität am Standort Plattling (D) wurden erste Massnahmen zum Schutz und zur Stärkung von Flora und Fauna eingeleitet. Die Schaffung von Grünflächen und die Pflanzung zusätzlicher Bäume auf den Betriebsgeländen werden die Biodiversität an den lokalen Standorten der Division fördern. Neben der Begrünung spielten auch das Angebot von innovativen und effizienten Produkten und die damit verbundenen Produktions- und

Vertriebsprozesse für die Förderung der Biodiversität eine entscheidende Rolle. So legt die Division Wert darauf, trotz Mengenwachstum im Sinne der Produktionsverdichtung auf bestehenden oder reduzierten Flächen zu produzieren. Intensiv bebaute Flächen im Werk werden durch biologisch bewirtschaftete Ausgleichsflächen kompensiert.

Umsetzung der Strategie mit konsequentem Monitoring

Weil höhere Energieeffizienz und reduzierter CO2-Ausstoss strategische Ziele der Division HLK sind, werden die entsprechenden Massnahmen mit einem lückenlosen Monitoring der Kennzahlen im Energiemanagement überprüft. Damit lässt sich auch der Anteil an regenerativer Energie in den einzelnen Gesellschaften der Division messen. Hauptziel aller Gesellschaften ist, verantwortungsvoll zu wachsen und maximale Energieeffizienz anzustreben.

Division Türen

Verantwortung für Reduktion des CO2- und Energieverbrauchs

Bislang nicht genutzte Potenziale zur Erhöhung der Energieeffizienz und zur Reduktion des CO2-Ausstosses lassen sich durch eine ganzheitliche Betrachtung des Themenkreises rascher und einfacher erkennen. Fakt ist, dass die Optimierung des Energieverbrauchs – und damit einhergehend die Verbesserung der CO2-Bilanz – längst zu einer Aufgabe aller Gesellschaften, Abteilungen und Bereiche der Division Türen geworden ist. Konkret hat jede und jeder die Möglichkeit, auf dieses Ziel hinzuarbeiten und in Form von Verbesserungsvorschlägen eigene Beiträge einzubringen. Sämtliche Ziele im Bereich Energieeffizienz werden in der Division Türen jährlich definiert und mit entsprechenden Aktionen unterlegt.

Zahlreiche Massnahmen für höheren Umweltschutz

Geprüft und sichergestellt werden die Massnahmen zur Effizienzsteigerung durch ein konsequentes Energiemanagement. Für Massnahmen zur Effizienzsteigerung steht ein jährliches Budget zur Verfügung. Ausserdem führen einige der Gesellschaften regelmässig Zertifizierungsaudits gemäss den Normen ISO 9001, 14001 und 50001 durch. Energieeffizienz ist insbesondere bei der Modernisierung von Produktionslinien und Peripherieanlagen ein wesentlicher Faktor, weil sich dadurch der Stromverbrauch reduzieren lässt. Mit geplanten oder bereits getätigten Investitionen in modernste Fertigungsanlagen, aber auch durch den konsequenten Einsatz von energiesparender LED-Beleuchtung, wird der Stromverbrauch in den Gesellschaften der Division Türen kontinuierlich reduziert. So hat sich Garant für das Berichtsjahr das Ziel gesetzt, mit einem Upgrade der Beleuchtung auf LED den Energieverbrauch um 100’000 kWh pro Jahr zu senken. Selbstverständlich wird auch bei Neubauten und Sanierungen an den Betriebsstandorten auf den Einsatz von energiesparender Technik geachtet. Und schliesslich wird der Eigenversorgungsgrad durch den Bau neuer oder die Erweiterung bestehender Energieerzeugungsanlagen stetig weiter erhöht. Im Türenwerk von Prüm dienen Reststoffe aus der Herstellung der Wärme- und Stromproduktion: Die dortige, 30 Jahre alte KWK-Anlage wird derzeit aufgrund neuer Umweltbestimmungen durch eine neue Anlage ersetzt. Die neue KWK-Anlage, die 2023 in Betrieb gehen wird, kann über doppelt so viel Strom aus Biomasseabfällen produzieren wie die Altanlage. Damit wird Prüm bis zu 60% des Strombedarfs aus Eigenerzeugung erstellen können. Einen ähnlichen Weg wird das Werk Garant einschlagen: 2021 begann auch dort die Planungsphase für eine hochmoderne KWK-Anlage, welche 2024 den Betrieb aufnehmen wird. Ähnlich wird auch diese Anlage etwa 50% des Strombedarfs des Werks decken.

Erhalt der Biodiversität

Eine der wichtigsten direkten Triebkräfte für den Verlust biologischer Vielfalt sind Klimaänderungen infolge der Freisetzung von Treibhausgasen, die beim Verbrauch von fossilen Brennstoffen entstehen. Die Division Türen realisiert daher konkrete Massnahmen und Innovationen, um der Biodiversität Sorge zu tragen. So hat sie die Lösemittelgesamtemissionen für die Herstellung von Türen in den vergangenen Jahren um einen Drittel reduziert und setzt nun stärker auf wasserbasierte Beschichtungsstoffe. Die Gesellschaft Prüm hat zur Renaturierung einer Kompensationsfläche von 12’567m² beigetragen und garantiert die finanzielle Unterstützung der erforderlichen Pflege des Laub-Mischwalds für die nächsten 30 Jahre. Zuletzt engagiert sich die Division im Rahmen ihrer Lehrwerkstatt Holz für die Herstellung von Bienenstöcken und Bienenvölkern.

Konsequent kontrollierte Ziele

Mit einer Reduktion des Energieverbrauchs und einem möglichst hohen Eigenerzeugungsgrad an Energie aus erneuerbaren Quellen will die Division Türen den eigenen Fussabdruck in den kommenden Jahren weiter verkleinern. Zudem werden zur Effizienzsteigerung nicht nur Fertigungsanlagen optimiert, sondern auch Produktionsprozesse – wie beispielsweise mit der Einführung eines Shopfloor-Managements bei RWD Schlatter in der Schweiz. Bei Invado in Polen konnte der Stromverbrauch dank einer kontinuierlichen Modernisierung der Produktionsanlagen bereits erheblich gesenkt werden. Um einen maximalen Effekt zu erzielen, wurden dabei zuerst jene Infrastrukturkomponenten ersetzt, die einen hohen Energieverbrauch oder eine hohe Ausfallrate aufwiesen. Mit einer weiteren Optimierung der Produktionslinien, dem Einsatz eines Überwachungssystems für den Stromverbrauch und dem Austausch der Beleuchtung in den Produktionshallen sollen in den kommenden Jahren sowohl der Energieverbrauch als auch der CO2-Ausstoss pro gefertigtes Produkt weiter reduziert werden. Konkret will man bei Invado die Meta-Halogen-Lichtquellen durch energiesparende LED-Leuchten ersetzen. Am Standort Prüm ist es durch eine höhere Produktivität der Maschinen, die Umstellung auf LED-Beleuchtung und den kontinuierlichen Einsatz von Energiesparmotoren gelungen, den Energieverbrauch pro hergestelltes Teil auf 10.95 kWh zu senken – deutlich unter den 2020 definierten Zielwert. Auch bei Kermi Sanitär in Plattling (D) konnte der Energieverbrauch reduziert werden, unter anderem mittels Umstellung auf LED-Beleuchtung und Shopfloor-Management. Überwacht wird der Verbrauch an diesem Standort über installierte Zähler.

Mit den divisionsübergreifend eingesetzten Energiemanagementsystemen konnte die Analyse der Verbrauchswerte wesentlich vereinfacht werden, was zu einer höheren Sensibilität für Energieeinsparungen geführt hat. So werden bei Kermi und Bekon-Koralle über ein modernes Datenerfassungssystem mindestens einmal monatlich – oft sogar täglich – Messungen in der Produktion durchgeführt, um allfällige Schwachstellen zu identifizieren und ineffiziente Verbraucher sofort auszutauschen. Prüm und Garant ermitteln monatlich festgelegte Energieleistungszahlen und lassen ihre Energiemanagementsysteme jährlich extern überprüfen und zertifizieren (TÜV und ICG). Bei Prüm und Garant wird das Energie- und Umweltmanagement ausserdem im Zuge der jährlichen Management-Reviews bewertet. Der Stromverbrauch im Betrieb wird auch bei Invado in Polen regelmässig überwacht und mit den Vorjahreswerten verglichen. Um die Wirksamkeit der ergriffenen Massnahmen zu überprüfen, werden für jedes hergestellte Produkt sowohl der Energieverbrauch als auch der CO2-Ausstoss ermittelt. Ausserdem werden in regelmässigen Intervallen Audits durchgeführt. Auch RWD Schlatter verfügt über ein Energiemanagement: Aus den mindestens einmal jährlich erhobenen und analysierten Energiekennzahlen werden gezielte Massnahmen abgeleitet.

Fortschritte und Erfolge

Bei Kermi und Bekon-Koralle hat ein übergreifendes Team der Business Unit Glaslösungen ein neues Konzept zur Reduktion des Verpackungsmaterials erarbeitet: Um eine Minderung des Transportgewichts – und damit eine Verbesserung der Umweltbilanz – zu erreichen, wurden die bisherigen Verpackungen aus Holz durch ebenso funktionale, aber deutlich leichtere Wabenplatten aus Karton ersetzt. Im Werk von Garant wurde 2021 eine flächendeckende energetische Bewertung der Fertigungsanlagen und der dazugehörigen Infrastruktur eingeführt. Die entsprechenden Ergebnisse werden durch das Energieteam monatlich analysiert, damit das Management bei Abweichungen sofort eingreifen kann. Der Gesellschaft ist es im Berichtsjahr gelungen, die für die Bereiche Energie- und Umweltmanagement ausgeschriebene Stelle mit einem Experten zu besetzen und somit einen wichtigen Schritt zur kontinuierlichen Verbesserung der Nachhaltigkeitsperformance zu erreichen. Die künftige KWK-Anlage am Standort Prüm befindet sich zurzeit in der Umsetzungsphase und wird Anfang 2023 in Vollbetrieb gehen. Die neue Anlage wird ca. 60% des gesamten Strombedarfs des Türenwerks abdecken und zusätzliche eine Fläche von rund 24’000 m² beheizen. Herausfordernd wird es sein, die Energieleistungszahl auf einem niedrigen Niveau zu halten, denn das künftige Zargenwerk von Prüm wird während der Bau- und Hochlaufphase viel Strom benötigen – ohne die entsprechende Menge an Teilen zu produzieren.

Der Einsatz einer neuen CNC-Maschine bei RWD Schlatter führte in der Produktion zu einer Effizienzsteigerung und zu einer Reduktion des Energieverbrauchs. Die Installation und Inbetriebnahme der neuen Anlage konnte trotz Problemen wegen temporärer Grenzschliessungen aufgrund der COVID-19-Pandemie durchgeführt werden. Invado hat zudem eine Inspektion der polnischen Umweltschutzbehörde erfolgreich bestanden. Mitte des Jahres wurde ausserdem eine neue Kantenanlage von Homag in Betrieb genommen, die dank erhöhter Produktionsqualität den Ausschuss reduziert. In Kombination mit einer erhöhten Effizienz wirkt sich dieser Umstand positiv auf den Energieverbrauch pro hergestelltes Produkt aus.