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Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Als Arbonia gewährleisten wir eine Sicherheits- und Gesundheitskultur auf hohem Niveau, indem wir sichere Produktionswerke sowie Vertriebs- und Logistikstandorte betreiben. Damit verbunden sind die Prävention von Unfällen und Verletzungen, eine fortwährende Risikoanalyse mit abgeleiteten Massnahmen sowie eine proaktive Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz. Dadurch sollen Fehlzeiten gesenkt, Erkrankungen vorgebeugt und physische und psychische Belastungen reduziert werden. Konsequenter Arbeitsschutz ist für uns auch wegen der Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit der Gesellschaften ein wichtiges Thema: Jeder Unfall und Ausfall verursacht zusätzliche Kosten. Die Folgen können eine Verlangsamung oder Ausfälle in der Produktion sein. Damit verbunden sind Reputationsschäden und eine schlechtere Arbeitsmoral.

Unser Konzept zur Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz basiert auf einem Drei-Säulen-Prinzip. Die erste Säule sieht Massnahmen zur Prävention vor. In der zweiten Säule wird das Absenzenmanagement zusammengefasst, das sich auf Interventionen bezieht. Die dritte Säule enthält das Case Management, das die Integration bzw. Wiedereingliederung fördert. Alle drei Säulen werden von den betreffenden Stakeholdern – Konzernleitung, Führungskräfte, HR-Mitarbeitende, Business Partner sowie Sozialpartner – unterstützt und mit entwickelt. In Zukunft soll die Effektivität der einzelnen Massnahmen mithilfe von unterschiedlichen KPIs überwacht werden – die Ergebnisse werden an die oben genannten Stakeholder kommuniziert.

Risikovermeidung und Gesundheitsschutz sind in sämtlichen Mitarbeiterschulungen der Arbonia zentrale Themen. Wir analysieren die Prozesse laufend intern und extern, etwa durch spezielle Arbeitsplatzbegehungen gemeinsam mit den zuständigen Verantwortlichen. Falls Unfälle auftreten, werden diese umgehend analysiert und Massnahmen in die Wege geleitet, um das künftige Unfallrisiko zu minimieren. Zur Vermeidung und Früherkennung von gesundheitlichen Risiken der Mitarbeitenden führen wir regelmässige Leadership-Kurse für Vorgesetzte durch.

Alle unsere Standorte erfüllen die gesetzlichen Vorgaben der jeweiligen Länder, sodass die Beantragung einer Zertifizierung nach OHSAS 18001 oder ISO 45001 grundsätzlich möglich wäre. Bisher war jedoch die Notwendigkeit hierfür nicht gegeben. Während der anhaltenden COVID-19-Pandemie war die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden ein prioritäres Thema. Dank gezielter Vorbeugung wie Temperaturmessgeräten an den Werkseingängen und einem Verhaltenskodex zu Corona-Massnahmen sowie regelmässigen, kostenlosen Tests konnte der Regelbetrieb 2022 an allen Standorten aufrechterhalten werden. An vielen Standorten der Arbonia konnte den Mitarbeitenden zudem ein koordiniertes Impfangebot unterbreitet werden.

Während des Berichtsjahres haben wir das betriebliche Gesundheitsmanagementsystem weiter ausgebaut und gezielte Massnahmen ergriffen, um auch Nichtberufsunfälle zu minimieren. Beispiele sind Kurse zur Stressbewältigung, Nothilfekurse oder psychologische Angebote. Mit entsprechenden Mitarbeiterumfragen werden die Massnahmen mit den Bedürfnissen der Belegschaft abgeglichen, daneben wird deren Effektivität über passende Kennzahlen evaluiert.

Kennzahlen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

2022

2021

Anteil der Mitarbeitenden, die von einem Managementsystem für Arbeitssicherheit und Gesundheit abgedeckt sind

97.5%

97.0%

Abwesenheitsrate

7.2%

5.5%

Unfallhäufigkeitsrate (Anzahl Unfälle pro 200 000 Arbeitsstunden)

5.9

6.9

Rate der Unfallschwere (Ausfalltage pro 200 000 Arbeitsstunden)

70.7

67.8

Die Kennzahlen zur Arbeitssicherheit decken die Mitarbeitenden aller produzierenden Gesellschaften der Arbonia Gruppe sowie des Hauptsitzes in Arbon ab. Reine Vertriebsgesellschaften wurden vernachlässigt. Die Erhebungsmethode wurde geändert, deshalb wird hier kein Vergleichswert 2020 ausgewiesen.

Division Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik

Prävention dank Schulung und Prozessoptimierung

Alle Mitarbeitenden der Division HLK erhalten jährlich eine auf den Arbeitsbereich abgestimmte Sicherheits- sowie Brandschutzunterweisung. Interne und externe Sicherheitsschulungen werden von der Division regelmässig angeboten – die Ausbildung zum Ersthelfer und Betriebssanitäter beispielsweise jedes Jahr. Ausserdem stehen den Mitarbeitenden alle relevanten Trainings ihrer jeweiligen Berufsgenossenschaft offen.

Die Mitarbeitenden werden konsequent in die Gestaltung der Arbeitssicherheitssysteme mit ihren Verbesserungsvorschlägen einbezogen. Am Standort Plattling (D) werden sämtliche Arbeitsabläufe regelmässig überprüft – mit dem Ziel, körperlich schwere oder belastende Tätigkeiten durch technische Unterstützung oder den Einsatz von Maschinen zu minimieren. Im Verwaltungsbereich wird die individuelle Arbeitssituation dank regelmässiger Begehungen durch die Betriebsärzte kontinuierlich optimiert – beispielsweise durch den Einsatz höhenverstellbarer Schreibtische. Auch in Corbetta (IT) sind interne Bereichsbegehungen und Gefahrenanalysen für alle Arbeitsplätze Standard. Mitarbeitende kommen in den Genuss einer Krankenversicherung, die Vorsorgeuntersuchungen für die ganze Familie vorsieht.

Die für ihre Tätigkeit erforderliche Schutzausrüstung und Arbeitssicherheitskleidung wird den Mitarbeitenden der Division grundsätzlich kostenlos zur Verfügung gestellt. Ausserdem sind an allen Standorten Defibrillatoren vorhanden. Sollte es zu Unfällen oder Erkrankungen kommen, stehen Schichtsanitäter und Ersthelfer bereit.

Bei allen Gesellschaften ermöglichen Statistiken über den Krankenstand und die Unfallquote einen monatlichen Überblick über die aktuelle Situation. Die geringen Fehlzeiten und die hohe Produktivität beweisen, dass die Division HLK bezüglich Gesundheit und Arbeitssicherheit gut aufgestellt ist.

Vielfältige Massnahmen

Mit der Initiative «Job Rad» hat die Division HLK den Mitarbeitenden am Standort Plattling (D) auch im Berichtsjahr den Zugang zu E-Bikes ermöglicht. Zahlreiche Mitarbeitende nahmen dieses Angebot wahr, um bereits auf dem Arbeitsweg einen Teil des persönlichen Fitnessprogramms zu absolvieren und so die eigene Lebensqualität und Gesundheit zu fördern. Über den Arbeitskreis Gesundheit wurde zudem eine Möglichkeit zur Raucherentwöhnung angeboten. Ein Schulter-Nacken-Screening stiess ebenso auf reges Interesse der Mitarbeitenden wie ein Vortrag über eine förderliche Ernährung am Arbeitsplatz.

Division Türen

Gesundheitsförderung, Prävention und Schulung

Auch in der Division Türen werden betriebliche Gesundheitsprogramme angeboten. Beispiele sind die Plattform «Mittelpunkt Mensch» bei der Business Unit Glaslösungen und ein umfangreiches Angebot an Kursen und Lehrgängen. Auch können die Mitarbeitenden eine professionelle betriebsärztliche Betreuung sowie Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen.

Verschiedene Ausschüsse der Gesellschaften (Arbeitsschutzausschuss, Arbeitskreis Gesundheit, Betriebsratsausschuss, Arbeits- und Gesundheitsschutz) führen regelmässige Tagungen zur Analyse der aktuellen Situation und zur Entwicklung geeigneter Massnahmen durch. Gegenüber seinen Kunden verpflichtet sich die Division ausserdem in jedem Werkvertrag, bezüglich Arbeitssicherheit höchste Standards einzuhalten. Externe Geschäftspartner, die auf dem Geschäftsgelände der Division tätig sind, kommunizieren und wenden ebenso dieselben Sicherheitsregelungen an.

Alle Mitarbeitenden der Division Türen haben Zugang zu subventionierten, arbeitsmedizinischen Dienstleistungen und Programmen zur Gesundheitsförderung wie Fitness, Yoga oder Pilates. Gesundheitsprobleme wie Rückenschmerzen werden mit ergonomischen Arbeitsplätzen aktiv angegangen.

Invado hat eine automatische Entladevorrichtung für Stollentüren installiert, um das manuelle Entladen von schwerem Material künftig zu vermeiden. Hinter den Bearbeitungszentren wurde zudem eine Türpufferstation eingerichtet, wodurch die manuelle Arbeit in diesem Bereich entfällt. Bei den anderen Gesellschaften wurden solche Automatisierungen bereits vor längerer Zeit implementiert – was zu einer grossen Entlastung und einer gestiegenen Effektivität geführt hat.

Kontinuierlich überprüfte Zielsetzungen

Neben internen Überprüfungen setzt die Division zur Zielerreichung auch auf das regelmässige Feedback externer Stellen. Wichtige Rückmeldungen erhält die Division über Bereichsbegehungen von Gewerbeaufsicht und Gewerkschaften sowie durch externe Sicherheitsaudits.

Auch bei Garant, Prüm, RWD Schlatter und Invado wird der Arbeitsschutz laufend kontrolliert und bewertet. Bei Invado umfasst dieser Check auch die Analyse der Ergebnisse von Arbeitsumgebungstests (z. B. Lärm, Gewichte) und medizinischen Untersuchungen sowie die Durchführung von Risikobewertungen am Arbeitsplatz. Für eine weitere Erhöhung der Arbeitssicherheit sorgen kontinuierliche Kontrollen der Arbeitsbedingungen und der Maschineneffizienz sowie die fortlaufende Sicherheitsschulung der Mitarbeitenden.