Digitalisierung
Die Digitalisierung bringt für uns als Arbonia viele Vorteile. Sie vereinfacht beispielsweise die Zusammenarbeit auf Baustellen – etwa dank Building Information Modelling (BIM) und Product Information Management (PIM). Diese und andere digitale Prozesse eliminieren Fehlerquellen und reduzieren den manuellen Aufwand für die Mitarbeitenden. Davon ist die gesamte Wertschöpfungskette betroffen – von der Entwicklung über die Produktion und die Logistik bis hin zur Administration. Im Wesentlichen können alle Prozesse digitalisiert und dadurch verbessert werden. Die einzelnen Gesellschaften werden dadurch wettbewerbsfähiger und attraktiver.
Der direkte Zugriff auf Informationen und Leistungen sowie einfachere Prozesse und kürzere Bearbeitungszeiten werden von Kunden, Partnern und Mitarbeitenden zunehmend vorausgesetzt. Dies hilft uns, schneller und genauer zu arbeiten und die gewonnene Zeit für Tätigkeiten mit Mehrwert zu nutzen. Deshalb beeinflusst die Digitalisierung neben der Dekarbonisierung die Geschäftstätigkeit am meisten. Zum Beispiel gewährleisten wir durch den Einsatz aller relevanten SAP-Module bei jedem Auftrag einen durchgängig automatisierten Abwicklungsprozess.
Damit bietet die Digitalisierung eine Möglichkeit, sich gegenüber Mitbewerbern zu profilieren. Die Verantwortung für den Digitalisierungsprozess liegt bei den Divisionen. Diese lassen sich bei der Umsetzung der entsprechenden Projekte von den Anforderungen der Nutzer leiten. Dabei werden agile Arbeitsmethoden und die Prinzipien des Lean Managements angewendet. Der Digitalisierungsprozess zeigt bereits Wirkung: Unsere digitalen Kompetenzen werden von Kunden, Partnern und Mitarbeitenden verstärkt wahrgenommen.
Division Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik
Wettbewerbsfaktor Digitalisierung
In der Fertigung wird die Digitalisierung kontinuierlich vorangetrieben – beispielsweise durch die zunehmende Vernetzung der Produktionsanlagen über die Leitstandtechnik. Industrie 4.0 und Logistik 4.0 führen zu einer deutlich gesteigerten Effizienz bei reduziertem Ressourceneinsatz. In der Produktentwicklung hat die Digitalisierung zudem eine grosse Relevanz, weil die Produkte innerhalb der Division zunehmend vernetzt werden und so die Energieeffizienz weiter verbessert wird.
Auch in der Administration und im Vertrieb werden Prozesse schrittweise digitalisiert und automatisiert. So baut die Gesellschaft Kermi einen Multi-Channel-Vertrieb auf. Die Nutzung sozialer Medien und die Entwicklung eigenprogrammierter Produkte-Apps ist für die Gesellschaft ebenso selbstverständlich wie der Einsatz des Intranets als zentrale Informationsplattform.
Digital in Entwicklung und Produktion
Der Standort Corbetta (IT) hat die interne Konfiguration und Implementierung des neuen Manufacturing Execution Systems (MES) in der gesamten Produktion sowie des Computerized Maintenance Management Systems (CMMS) erfolgreich abgeschlossen. Angestrebt werden weiterhin die Einführung einer neuen Produktionsprozesssteuerung (Digital Kanban), um die Lagerbestände zu reduzieren, die Einführung eines Lagerverwaltungssystems (WMS) sowie die Einführung eines neuen Produktionsplaners und eines Codekonfigurators. Bis 2023 soll zusätzlich die Digitalisierung der Logistik umgesetzt sein. In Dilsen (BE) wurde mit einem Upgrade des ERP-Systems begonnen; das Go-live ist im Januar 2023 geplant. Im Anschluss will sich der Standort der Implementierung von Künstlicher Intelligenz (KI) und Robotic Process Automation (RPA) widmen und gleichzeitig die Sicherheit im Bereich Informations- und Kommunikationstechnik kontinuierlich erhöhen. Überprüft werden die angestrebten Ziele mit regelmässigem Feedback der Stakeholder, Vergleichen mit Mitbewerbern und einer halbjährlichen Bewertung.
Division Türen
Harmonisierung der Digitalisierungs-Roadmap
Nebst den umfassenden Investitionsprogrammen in die modernen Werke steht auch die Digitalisierung im Fokus der Division Türen. Diese birgt viele Chancen, wie die Erleichterung von Arbeitsabläufen und die Reduktion von Fehlern durch Automatisierung. Im Jahr 2019 initiierte die Business Unit Holzlösungen eine Digitalisierungs-Roadmap, entlang der sie die bestehende IT-Landschaft seither substanziell erneuert, um die Systeme für die Zukunft bereit zu machen.
Kern dieser IT-Strategie ist die Einführung von SAP S / 4 HANA als modernes und harmonisiertes ERP-System für die ganze Business Unit Holzlösungen und die damit einhergehende Automatisierung der Kerngeschäftsprozesse – von Papier zu digital. Mit der Umstellung auf dieses einheitliche «Fundament» schafft die Division eine solide Grundlage für zukünftiges Wachstum und für weitere Digitalisierungsvorhaben (siehe Einstiegsinterview zum Kapitel). Ein bedeutender Vorteil dieses einheitlichen Systems besteht darin, dass Ergänzungen und Neuentwicklungen nur einmal erarbeitet werden müssen, anstatt für jede Gesellschaft der Business Unit Holzlösungen einzelne Lösungen zu entwickeln (z. B. MES für die Produktion, Webshop usw.). Im Berichtsjahr hat die Division die Umstellung der Systemlandschaft von Invado in Polen abgeschlossen. Nun folgen die zwei deutschen Gesellschaften Prüm und Garant, deren Umstellung im Berichtsjahr initiiert wurde.
Verknüpfung von Maschinen und Prozessen
Im Zuge der SAP-Einführung hat Invado im Berichtsjahr ein System zur Betriebs- und Maschinendatenerfassung (MES) eingeführt. Es sorgt für eine nahtlose Verknüpfung von Maschinen und Geschäftsprozessen und generiert somit Effizienzsteigerung. Darüber hinaus wird der bestehende Webshop von Invado durch eine neue, modernere Lösung ersetzt, die direkt an das neue SAP-System angebunden wird, wodurch interne Aufwände reduziert werden.
Effizientes Türenkalkulationstool
Mit der Einführung von DOORIT werden die Gesellschaften Prüm und Garant ihren Angebotsprozess zukünftig für ihre Kunden komplett digitalisieren. Es handelt sich dabei um ein webbasiertes Türenkalkulationstool, welches mit aktuellen Zahlen und Informationen hinterlegt ist. Fehlerquoten und Zeitaufwand werden dadurch sowohl beim Kunden als auch bei den Gesellschaften markant reduziert (siehe Einstiegsinterview zum Kapitel).
Der digitale Zwilling
RWD Schlatter gelang die Markteinführung einer digitalen Schnittstelle, um die Kundenbindung im Wartungsgeschäft zu steigern. Mit der angestrebten Lösung kann der Kunde online die Möglichkeiten und den Zustand seiner Tür einsehen. Er hat zudem jederzeit Zugriff auf sämtliche Unterlagen und Dokumente. So können beispielsweise Angaben über Öffnungs- und Schliesszyklen, Feuchtigkeit, Erschütterungen und Temperatur abgelesen und so der ideale Wartungszeitpunkt bestimmt werden.