Kapitalmarktrückblick
Zu Beginn des Berichtsjahrs 2022 dominierten Diskussionen um eine damals baldige erste Zinserhöhung die Finanzmärkte. Sie sollte einerseits die Phase des billigen Gelds beenden und andererseits die steigende Inflation eindämmen. Daraufhin schichteten im Januar und Februar viele Investoren ihr Geld von Wachstums- (Growth) in Substanztitel (Value) um, sodass zunächst vor allem hochbewertete Technologiewerte und dann die Aktienmärkte allgemein zurückgingen. Nach einer kurzen Erholungsphase zeichnete sich jedoch ab, dass die Auswirkungen auf die Wirtschaft und Gesellschaft stärker wurden, je länger der Ende Februar ausgebrochene Krieg in der Ukraine andauerte. Infolgedessen fielen die Kurse bis in den Juli 2022 immer weiter, bevor es erneut eine kurze Erholungsphase gab. Hinter dieser kurzen Gegenbewegung steckte jedoch nicht mehr als die Hoffnung, dass die Märkte ihr Tief bereits erreicht hätten. Ab Mitte August 2022 gingen die Kurse dann abermals zurück, als sich zusätzlich zeigte, dass die hohen Inflationsraten länger bestehen bleiben würden. Die Kurse sanken sodann bis Ende September auf neue Tiefststände. Am Tiefpunkt wies der SPI Extra einen Kursrückgang seit Jahresbeginn von 32.4% aus, aber auch der SMI lag zu diesem Zeitpunkt 21.8% unter dem Jahresbeginn. Im letzten Quartal konnten sich die Kurse jedoch ein wenig erholen. Negative konjunkturelle Meldungen führten dazu, dass die Hoffnung aufkam, dass nun der Höhepunkt der Teuerung erreicht wurde. Der SPI Extra schloss das Jahr 2022 mit einem Minus von 25.8% ab, der Sektorindex SPI Construction & Materials sank um 27.0%, während der SMI mit seinen defensiven Indexschwergewichten mit einem Minus von 16.7% abschloss.
Die Aktie der Arbonia startete zunächst positiv in das Jahr 2022 und erreichte kurz vor der Publikation der Jahresergebnisse 2021 im Februar 2022 einen neuen Höchststand (CHF 22.60 / + 9.7%). Aufgrund des Krieges in der Ukraine konnten die Ergebnisse des Geschäftsjahrs 2021 jedoch keine positiven Impulse geben, die Aktie fiel stattdessen mit dem Markt deutlich. In den darauf folgenden Wochen bestimmten die politischen und wirtschaftlichen Nachrichten sowohl den Kurs der Arbonia Aktie, als auch den der Aktienmärkte allgemein. Ab dem frühen Sommer wirkten sich dann die hohe Inflation sowie die gestiegenen Zinsen zunehmend auf die Aktienmärkte aus, nachdem Befürchtungen zunahmen, dass diese Entwicklungen gemeinsam mit gestiegenen Baukosten zu einem Rückgang der Bautätigkeit führen würden. In der Folge koppelten sich sowohl die Arbonia Aktie als auch der Index SPI Sector Construction & Materials vom allgemeinen Markttrend ab und entwickelten sich schwächer als der Gesamtmarkt. Auf diese Entwicklung hatte auch die Publikation der Halbjahresergebnisse Ende August keinen Einfluss. Im Nachgang der Publikation bewegte sich die Arbonia Aktie weiter im Einklang mit den Vergleichsindizes. Die Arbonia beendete das Jahr letztlich mit einem Kurs von CHF 12.92, was einem Rückgang von 37.3% entsprach. Zum Vergleich: Der SPI Extra fiel in 2022 um 25.8% zurück und der Sektorindex SPI Sector Construction & Materials um 27.0%. Die Aktien vergleichbarer Unternehmen wie Geberit (– 41.6%), Forbo (– 41.8%) und Zehnder (– 40.1%) entwickelten sich hingegen wiederum sehr ähnlich wie die Arbonia Aktie.