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Nachhaltigkeitsansatz

Für die Arbonia ist gewissenhaftes Handeln eine unabdingbare Voraussetzung für den langfristigen Unternehmenserfolg. Dazu gehört ein verantwortungsvoller Umgang mit Mitarbeitenden, Zulieferern, Kunden und Investoren sowie mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen.

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie gliedert sich in die drei Teilbereiche Climate (ökologische Themen), Community (soziale Themen) und Compliance (Governance-Themen). In diesen Bereichen wollen wir unsere Nachhaltigkeitsleistung über die rechtlichen Anforderungen hinaus kontinuierlich verbessern.

Nachhaltigkeitsstrategie

Wir setzen darauf, Rohstoffe verantwortungsvoll zu nutzen und in wertvolle Produkte zu verwandeln. Um eine nachhaltige Entwicklung zu fördern, investieren wir kontinuierlich in die Weiterentwicklung unseres Produktportfolios, die Optimierung unserer Produktionsverfahren, die Förderung von Mitarbeitenden und die Stärkung langfristiger Partnerschaften. Seit 2022 sind wir Mitglied beim United Nations Global Compact und verpflichten uns dessen 10 Prinzipien. Wir unterstützen das Übereinkommen der Pariser Klimakonferenz sowie den «European Green Deal», auf deren Grundlage wir das strategische Ziel, aktiv zur Minimierung der globalen Erwärmung beizutragen, verfolgen. Während wir seit 2021 ein CO2-Reduktionsziel für unsere Emissionen aus Scope 1 und Scope 2 anstreben, haben wir uns im Berichtsjahr zu kurz- und langfristigen Emissionsreduktionen im Einklang mit dem Net-Zero Standard der Science Based Targets initiative (SBTi) verpflichtet. Demnach erarbeiten wir nun entsprechende Ziele und werden diese spätestens 2026 bei der SBTi zur Validierung einreichen. Weitere Informationen zu unserer Klimastrategie können dem Abschnitt «Strategie» des TCFD-Berichts entnommen werden. Seit dem Geschäftsjahr 2023 ist ein quantitatives Klimaziel zur Senkung der Treibhausgasintensität in die variable Vergütung der Konzernleitung integriert.

Die konzernweite Nachhaltigkeitsstrategie gilt für die gesamte Unternehmensgruppe und wird vom Verwaltungsrat gestützt. Dabei werden die Nachhaltigkeitsziele zentral definiert und koordiniert. Die Gesellschaften sind für die dezentrale Umsetzung verantwortlich, planen spezifische Massnahmen und setzen diese um.

Im Rahmen der aktuellen EcoVadis-Bewertung entlang der Bereiche Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik sowie nachhaltige Beschaffung wurde Arbonia mit der Bronzemedaille ausgezeichnet. Das bedeutet, dass wir zu den besten 35% der von EcoVadis bewerteten Unternehmen zählen. Diese Anerkennung ist Motivation für uns, unsere Nachhaltigkeitsstrategie weiterzuentwickeln und unsere Leistung kontinuierlich zu verbessern.

Nachhaltigkeitsgovernance

Die Arbonia ist dezentral organisiert und weist eine Holdingstruktur auf. Die Konzernleitung setzt sich (bis 31.12.2024) aus dem exekutiven Verwaltungsratspräsidenten, dem CFO sowie den beiden CEOs der Divisionen Türen und Climate zusammen. Per 1. Januar 2025 hat der CEO der Division Türen die Funktion des CEO der Arbonia übernommen und bleibt zugleich CEO des Geschäftsbereichs Holzlösungen. Mit dem Ausscheiden des CEO der Division Climate sowie dem Closing des Verkaufs dieser Geschäftseinheit besteht die Konzernleitung aus dem CEO, dem CFO sowie dem CEO des Geschäftsbereichs Glaslösungen. Gemeinsam mit dem Verwaltungsratspräsidenten legen sie die Ziele und Massnahmen fest, mit denen die vom Verwaltungsrat vorgegebene Strategie umgesetzt wird. Die Verantwortung für das operative Geschäft obliegt den Gesellschaften und ihrer jeweiligen Geschäftsleitung.

Nachhaltigkeit ist ein zentraler Bestandteil der Konzernstrategie. Die Steuerung des Themas innerhalb des Konzerns obliegt dem CFO. Er erarbeitet die Nachhaltigkeitsstrategie gemeinsam mit dem Nachhaltigkeitsmanagement, welches der Abteilung Corporate Communications & Investor Relations angegliedert ist und die gruppenweite Koordination verantwortet. Das Nachhaltigkeitskomitee, welches noch im letzten Geschäftsjahr bestand, wurde in diesem Sinne durch das Nachhaltigkeitsmanagement abgelöst. Die ESG-Themenverantwortlichen sowie die Gesellschaften stimmen einzelne Massnahmen mit den Konzernfunktionen ab und setzen diese um. Wichtige Initiativen und Projekte evaluiert die Konzernleitung monatlich.

Verwaltungsrat und Konzernleitung verfolgen eine langfristige Strategie und behalten dabei stets das Unternehmen, die Mitarbeitenden, die Aktionärinnen und Aktionäre sowie weitere wichtige Stakeholder im Blick. Sie überprüfen einmal jährlich die Strategie sowie die Berichterstattung darüber hinsichtlich der wesentlichen Themen für die Arbonia. Der Verwaltungsrat der Arbonia wird kontinuierlich über neue gesetzliche Anforderungen zur nachhaltigen Unternehmensführung informiert. Er übernimmt die Entscheidungs- sowie Kontrollfunktion sämtlicher Massnahmen und beurteilt die Leistungen anhand definierter Ziele.

Das betrifft etwa die interne Revision und damit die Risikobetrachtung. Im Berichtsjahr hat die interne Revision dem Verwaltungsrat 15 Prüfberichte zu Risiken und zur Umsetzung geplanter Massnahmen zugestellt. Diese Berichte stehen ebenso der externen Revision zur Verfügung. Auch im Rahmen der Prüfung (Due Diligence) möglicher Akquisitionen ist der Verwaltungsrat fortlaufend eingebunden. In allen Kompetenzbereichen kann der Verwaltungsrat über den Prüfungsausschuss Untersuchungen anordnen oder externe Beratung hinzuziehen.

Vereinfachte Governance-Struktur der Nachhaltigkeit

Wesentlichkeitsanalyse

Die 2023 durchgeführte Wesentlichkeitsanalyse wurde 2024 überprüft und hat mit den identifizierten neun wesentlichen Themen weiterhin Gültigkeit. Diese Themen sind einerseits für den langfristigen Geschäftserfolg und andererseits bezüglich bedeutender Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft relevant. Die Analyse basierte auf Rahmenwerken wie den GRI Standards, dem Schweizer Obligationenrecht sowie einem initialen Abgleich mit den europäischen Nachhaltigkeitsstandards ESRS. Zusätzliche Referenzen bildeten eine Benchmark-Analyse mit Nachhaltigkeitsberichten von Wettbewerbern sowie ESG-Rating-Analysen.

Ein Kernteam konsolidierte die Themenauswahl. Die anschliessende Bewertung erfolgte durch 23 interne Stakeholder. Daran beteiligt waren der CFO der Arbonia, die Nachhaltigkeitsverantwortlichen sowie Vertreterinnen und Vertreter der Gesellschaften aus unterschiedlichen Aufgabenbereichen und verschiedener Corporate Functions. Die einzelnen Themen wurden gemäss den beiden Dimensionen «Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft» sowie «Geschäftsrelevanz» eingestuft. Mittels eines Schwellenwertes wurden dabei wesentliche von nicht wesentlichen Themen abgegrenzt. In einem Workshop validierten die Stakeholder gemeinsam mit einem externen Expertenteam die Ergebnisse. Auf dieser Grundlage wurden neun von 13 Themen als wesentlich eingestuft, welche in der nachfolgenden Matrix abgebildet sind:

Hingegen wurden die vier folgenden Themen als nicht wesentlich eingestuft: «Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle», «Gesellschaftliches Engagement», «Wasser und Abwasser», «Biodiversität und Ökosysteme». Die Arbonia ist sich bewusst, dass auch diese Themen eine hohe Relevanz für die ganzheitliche Betrachtung der Nachhaltigkeit aufweisen. Dennoch wurde auch für diesen Berichtszyklus die aktuelle Bedeutung – sowohl für die Auswirkungen als auch den Geschäftserfolg – als signifikant geringer eingeschätzt als bei den anderen (als relevant klassifizierten) Themen. Dennoch engagiert sich die Arbonia über Massnahmen und Initiativen auch in diesen als nicht wesentlich bewerteten Bereichen.

In Vorbereitung auf die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der Europäischen Union wurde der Prozess der doppelten Wesentlichkeitsanalyse initiiert. Die Ergebnisse dieses Prozesses werden die Grundlage für unsere Nachhaltigkeitsstrategie und -berichterstattung für das Geschäftsjahr 2025 bilden.

Artikel 964a ff. OR

Abgleich wesentlicher Themen mit den Belangen des Obligationenrechts

Wesentliches Thema der Arbonia

Zuordnung der wesentlichen Themen gem. Obligationenrecht, Art. 964ter, B.1

Emissionen und Energie

Umweltbelange

Ressourceneinsatz und Kreislaufwirtschaft

Umweltbelange

Produktverantwortung

Umweltbelange; Sozialbelange

Arbeitsbedingungen

Sozialbelange

Aus- und Weiterbildung

Arbeitnehmerbelange

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Arbeitnehmerbelange

Compliance und Antikorruption

Bekämpfung der Korruption

Beschaffung und Lieferkette

Achtung der Menschenrechte; Umweltbelange; Sozialbelange; Sorgfaltspflichten und Transparenz bezüglich Mineralien und Metallen aus Konfliktgebieten und Kinderarbeit (Siebter Abschnitt Artikel 964quinquies)

Datenschutz und Cybersecurity

Sozialbelange

Risikomanagement

Jedes Jahr durchläuft die Arbonia ihren etablierten Risikomanagementprozess. Der Risikokatalog bildet dabei strategische, operative sowie externe Risiken von 26 Risikoszenarien ab und wird stets aktuell gehalten.

Das Internal Audit koordiniert den Prozess des Risikomanagements. Bei der Bewertung der Risikoszenarien sind die relevanten Führungskräfte des Konzerns sowie der Business Units Holz- und Glaslösungen involviert. Hierbei werden sowohl die Eintrittswahrscheinlichkeit als auch das Schadensausmass eingeschätzt. Die beiden Geschäftsbereiche sowie die Konzernvertreterinnen und -vertreter bewerten dabei den vollständigen Risikokatalog. Im Rahmen der Auswertung werden die Risikoexpositionen auf einer Matrix dargestellt. Durch einen Vergleich mit dem Vorjahr werden die Ergebnisse plausibilisiert und für den Konzern sowie für die beiden Business Units konsolidiert. Das gesamte Risikoprofil wird sowohl dem Prüfungsausschuss als auch dem Verwaltungsrat vorgelegt.

Im Risikokatalog besteht ein übergeordnetes ESG-Risikoszenario, welches insbesondere die finanziellen Auswirkungen durch Nonkonformität bezüglich Nachhaltigkeitsthemen beschreibt. Im Berichtsjahr wurde der Risikokatalog jedoch ergänzt, indem die aus der Wesentlichkeitsanalyse 2023 definierten ESG- Themen sowie die gemäss TCFD beschriebenen klimatischen Risiken in die Szenarien integriert wurden.

Die im Berichtsjahr bewerteten Risiken unterscheiden sich gegenüber dem Vorjahr in einzelnen Punkten oder der Reihenfolge. Die drei höchsten Risiken aus der Sicht der Arbonia zeigen sich in «Preisdruck» (extern), «Tochtergesellschaften / Akquisitionen / Impairment» (strategisch) und bei Themen rund um die «Baukonjunktur» (extern).

Für jedes Risiko wurden Verantwortliche und Massnahmen zur Eindämmung definiert. Ein Statusbericht gibt Auskunft darüber, ob die jeweilige Massnahme geplant, vorgeschlagen, in Umsetzung oder abgeschlossen ist bzw. ob es sich dabei um einen laufenden Prozess handelt. Dieser Statusbericht ist in ein Risikomanagement-Tool integriert, das die Risikoexposition sowie den Status der Massnahmen kontinuierlich intern überwacht.

Umgang mit Stakeholdern

Ein kontinuierlicher Austausch mit all jenen Anspruchsgruppen, die einen massgeblichen Einfluss auf die ökonomischen, ökologischen und sozialen Ziele der Arbonia haben, ist von grosser Bedeutung. Diese Gruppe interner und externer Stakeholder umfasst Kunden, Mitarbeitende, Aktionäre sowie Investoren, Analysten, Behörden, Gemeinden und Nachbarn an den Firmenstandorten aber auch Partner wie Transportunternehmen, Lieferanten, Forschungsinstitute und Verbände sowie die Öffentlichkeit im Allgemeinen. Der Austausch mit diesen Gruppen findet im Rahmen von persönlichen Gesprächen, Sitzungen, Konferenzen und Messen sowie Befragungen statt. Die Tabelle «Einbezug von Stakeholdern und deren Anliegen» (siehe unten) bietet eine Übersicht zum Umgang mit den einzelnen Stakeholdern.

Durch Mitgliedschaften in den wichtigsten Kammern und Verbänden der Schweiz – darunter Swissmem (Verband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie), Swiss- Holdings oder der Handelskammer Deutschland-Schweiz – stehen wir in kontinuierlichem Dialog mit branchenverwandten Unternehmen und relevanten Interessensgruppen. In Deutschland sind wir über einzelne Gesellschaften Mitglied bei der Gütegemeinschaft Innentüren, beim Holzring sowie beim Verband der deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI). Ausserdem ist die Arbonia seit Ende 2021 Mitglied des UN Global Compact und erfüllt alle mit der Mitgliedschaft einhergehenden Verpflichtungen.

Auch lokal engagieren wir uns in den Gemeinden unserer Produktionsstandorte. Dies belegen zahlreiche Spendenprogramme und die Förderung von gemeinnützigen Vereinen. Viele Gesellschaften sponsern Sportaktivitäten für Jugendliche und Erwachsene. Der Konzern ist ebenfalls Sponsor eines Non-Profit-Vereins, der mit seinen Bildungsprojekten Kinder und Jugendliche auf die Herausforderungen der digitalen Zeit vorbereitet. Zudem beteiligen wir uns an der Finanzierung von Stipendien an Fachhochschulen.

Einbezug von Stakeholdern und deren Anliegen

Stakeholder

Form des Einbezugs

Anliegen

Kunden

Interne und externe Kundenbefragungen, persönliche Gespräche

Produktqualität, Produktlebenszyklus, Kundenzufriedenheit

Mitarbeitende

Mitarbeiter- und persönliche Gespräche, Arbeitnehmervertretungen, Gewerkschaften, Newsletter

Arbeitssicherheit, Strategie, Nachhaltigkeitsengagement, Lohnverhandlungen

Aktionäre und Investoren

Generalversammlung, Vertretung durch Verwaltungsrat, Roadshows, persönliche Gespräche

Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, Zukunftsperspektiven, Strategie, Nachhaltigkeitsperformance

Analysten

Roadshows, Konferenzen, Medienmitteilungen, persönliche Gespräche

Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, Zukunftsperspektiven, Strategie, Nachhaltigkeitsperformance

Behörden

Regelmässiger Austausch, Genehmigungsprozesse für bestimmte Anlagen und Abläufe

Erfüllung gesetzlicher und behördlicher Auflagen

Gemeinden und Nachbarn

Regelmässiger Austausch, Sponsoring

Sicherung von Arbeitsplätzen, Förderung des kulturellen Lebens, Lärm- und Emissionsschutz

Partner wie Transportunternehmen, Lieferanten, Forschungsinstitute und Verbände

Lieferantenbefragungen, regelmässiger Austausch

Transportschadenminimierung, Informationsaustausch, partnerschaftliche und faire Zusammenarbeit

Öffentlichkeit

Medienmitteilungen, Website

Aktuelle Informationen zum Unternehmen